Wissen Neuer Satellit soll Wettervorhersage auch in der Schweiz verbessern

ceel, sda

13.12.2022 - 13:15

In Leuk werden die Daten des neuen Wettersatelliten empfangen. (Archivbild)
In Leuk werden die Daten des neuen Wettersatelliten empfangen. (Archivbild)
Keystone

Ein neuer Wettersatellit wird voraussichtlich am Dienstagabend vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gebracht. Er soll für genauere Gewitterprognosen sorgen – auch in der Schweiz.

Keystone-SDA, ceel, sda

Der Satellit ist der erste von sechs neuen europäischen Wettersatelliten der Serie Meteosat Third Generation MTG, die deutlich präzisere Wettervorhersagen ermöglichen sollen. Laut der Webseite der europäischen Agentur für Wettersatelliten (Eumetsat) können die neuen Satelliten Erdbeobachtungen in höherer Reichweite, Auflösung und Häufigkeit liefern. Meteorologinnen und Meteorologen erwarten deshalb künftig Gewitterwolken deutlicher erkennen und ihre Lebensdauer besser abschätzen zu können.

Für Europa und die umliegenden Meere soll zudem erstmals eine Blitzmessung durch Satelliten möglich sein. Durch die Bereitstellung detaillierterer Informationen über die aktuellen Wetterbedingungen werde der MTG auch dazu beitragen, die Genauigkeit längerfristiger Vorhersagen zu verbessern.

Bodenstation in Leuk VS

Um diese Vorteile des neuen Satelliten nutzen zu können, muss auch am Boden aufgerüstet werden. Laut Schätzungen wird das Volumen der verfügbaren Wetterdaten um das zehnfache steigen, hiess es in einer Mitteilung des Bundes vom Mai. Hier leistet die Schweiz einen entscheidenden Beitrag: Im Mai weihte Bundesrat Alain Berset eine neue Bodenempfangstation in Leuk VS ein.

Mit drei 6,5 Meter Antennen und neuster technologischer Standards wird die Station mit dem Start des ersten Satelliten im Minutentakt riesige Datenmengen an Wetterinformationen empfangen und an Eumetstat in Darmstadt in Deutschland weiterleiten.

Betrieben werden die Satelliten von den 30 Mitgliedsländern der Eumetsat. Dazu gehört auch die Schweiz. Das gesamte MTG-Programm soll bis 2035 gestartet werden und bis in die 2040er Jahre Daten liefern. Es wird insgesamt über drei Milliarden Euro kosten. Die Schweiz trägt 3,5 Prozent davon.