Schweizer Technik Ein Vogelroboter spioniert das Tierreich aus

SDA/amo

19.12.2022 - 19:56

Der Vogelroboter kann eine Sitzstange anfliegen und darauf landen.
Der Vogelroboter kann eine Sitzstange anfliegen und darauf landen.
Keystone

Forscher der ETH Lausanne haben einen Roboter entwickelt, der wie ein Vogel fliegen und auf einem Ast landen kann. Künftig beobachtet der Vogelroboter Tiere und sammelt Proben in der Natur.

Keystone-SDA, SDA/amo

Er besteht aus Metall, sein Herz ist ein Chip, doch er kann fliegen wie ein Vogel: Ein neuer Roboter der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) soll im Namen der Forschung im Tierreich eingesetzt werden. 

Bisher waren Roboter, die wie Vögel mit Flügeln schlagen, um zu fliegen, nicht in der Lage, zu landen, hiess es in einer Mitteilung der EPFL vom Montag zum kürzlich im Fachblatt Nature Communications erschienenen Artikel. Der 700 Gramm schwere Vogelroboter der EPFL ist der Erste seiner Art, dem dies gelingt. Er kann eine horizontale Stange selbständig anfliegen und sich mit seinen mechanischen Klauen daran festhalten.

Da sich der Roboter ohne Propeller leiser und unauffälliger bewegen kann als etwa Drohnen, sei er ideal für Naturbeobachtungen, schrieben die Autoren in der Studie. Auch für Inspektionen von Rohren oder Stromleitungen in Gebieten, in denen Wildtiere leicht gestört würden, sei ein sogenannter Ornithopter ideal.

Ornithopter mit eingebautem Navi

So einfach es in der Natur auch aussieht: Das Landen eines Vogels auf einem Ast ist ein komplexes Manöver. Der Ornithopter muss in der Lage sein, deutlich langsamer zu werden, ohne dabei abzustürzen. Die Klaue muss stark genug sein, um die Sitzstange zu greifen und das Gewicht des Roboters zu tragen, ohne so schwer zu sein, dass der Roboter abstürzt.

Weiter muss der Roboter in der Lage sein, seine Umgebung und die Sitzstange im Verhältnis zu seiner eigenen Position, Geschwindigkeit und Flugbahn wahrzunehmen. Dazu statteten die Wissenschaftler den Ornithopter mit einem vollständigen Bordcomputer und einem Navigationssystem aus.

Der Haken: Vorerst konnte der Roboter die Landung nur in Räumen durchführen. Im Freien schafft es der Ornithopter noch nicht, einen Ast in ausreichender Genauigkeit zu lokalisieren.