Phantomstau erklärt  Der unsichtbare Übeltäter

Von Andrea Moser, Redaktion blue News

5.4.2023

Hier hilft auch kein Fluchen und Hupen: Die Blechlawine kommt Richtung Gotthard einfach nicht vom Fleck. (Archivbild)
Hier hilft auch kein Fluchen und Hupen: Die Blechlawine kommt Richtung Gotthard einfach nicht vom Fleck. (Archivbild)
KEYSTONE

Auf den Stau rund um die Ostertage ist Verlass. Aber auch sonst kommts auf Schweizer Autobahnen viel zum Stau. Verursacher ist oftmals ein unsichtbarer Übeltäter namens Phantomstau.

Von Andrea Moser, Redaktion blue News

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen 

  • Phantomstaus entstehen durch dichtes Auffahren und hektische Spurwechsel – kleine Bremsmanöver lösen einen Welleneffekt aus, der weit hinten zum Stillstand führt.
  • Oft merkt man nicht, dass man selbst Auslöser war, denn der Stau bildet sich erst viele Kilometer später – scheinbar aus dem Nichts.

Die einen fluchen laut, andere verdrehen genervt die Augen, und wieder andere gestikulieren wild. Nach einer gefühlten Ewigkeit im Schneckentempo erreichst du endlich dein Ziel, deine Waden schmerzen und du bist fix und fertig. Im Stau stehen wohl die wenigsten Autofahrer*innen gern. Aber wie kommt es immer wieder zu solchen Stau-Situationen?

Wann redet man von Stau?

Konkret bedeutet Stau, wenn du auf Hochleistungsstrassen oder Hauptstrassen ausserorts während mindestens einer Minute weniger als 10 km/h fahren musst und häufig sogar ganz stehst.

Stehst du dagegen nur kurz und fährst zwischendurch 10 bis 30 km/h, dann ist von stockendem Verkehr die Rede. 

Ein Stau entsteht für gewöhnlich bei einem höheren Verkehrsaufkommen, beispielsweise an Feiertagen wie Ostern oder im Pendlerverkehr. Weitere Gründe sind Verkehrsbehinderungen wie Baustellen oder Unfälle. Dazu kommen sogenannte Phantomstaus.

Wie entsteht Phantomstau?

Gehörst du zu den Autofahrern, die gern dicht auffahren und häufig die Spur wechseln? Dann bist du möglicherweise ebenfalls der Grund für einen Stau, nur merkst du es nicht. Die Konsequenzen tragen Autos, die weit hinter dir unterwegs sind.

Der sogenannte Phantomstau, auch «Stau aus dem Nichts» genannt, entsteht dann, wenn du zu dicht auffährst und abbremsen musst. Die Folge: Das Auto hinter dir bremst ebenfalls, das folgende auch.

Es entsteht ein Handorgeleffekt, das Fahrtempo reduziert sich von Auto zu Auto, bis das erste Fahrzeug zum Stillstand kommt. So entsteht ein Stau, den du zwar mitverursachst, aber selbst gar nicht merkst. 

Schuld an Phantomstaus sind übrigens nicht nur Drängler*innen, sondern auch «Zickzack»-Fahrer*innen auf der Autobahn. Beim schnellen Spurwechsel kommt es zu winzigen Verzögerungen im Verkehr hinter dir. Diese können sich so stark aufbauen, dass es erst 15 bis 20 Kilometer später staut, schreibt das Astra. Stehst du selbst in einem solchen Stau, bist du ratlos, warum der Verkehr anschliessend von einer Sekunde auf die nächste wieder normal rollt. 

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