AstronomiePlaneten des Trappist-1-Sternsystems sind erstaunlich ähnlich
stsc, sda
22.1.2021 - 18:00
Anders als die Planeten unseres Sonnensystems weisen die den Stern Trappist-1 umkreisende Planeten verblüffend ähnliche Dichten auf. Das fanden Forschende mit Beteiligung der Unis Zürich, Bern und Genf heraus, wie die Hochschulen am Freitag gemeinsam mitteilten.
Trappist-1 ist ein etwa vierzig Lichtjahre entferntes Planetensystem. Gleich sieben erdgrosse Gesteinsplaneten kreisen darin um einen kühlen, roten Zwergstern. Noch fünf Jahre nach der ersten Entdeckung hält die Planetenfamilien noch immer Überraschungen bereit. Das internationale Forschungsteam fand heraus, dass die Himmelskörper nicht nur alle ähnlich gross sind, sondern auch ähnliche Dichten aufweisen. Von ihrer Entdeckung berichten sie im Fachmagazin «Planetary Science Journal».
Die Planetenforscher griffen für ihre Studie unter anderem auf rund tausend Stunden gezielter Beobachtungsdaten zurück, die das Spitzer-Weltraumteleskop in Südkalifornien vom Sternsystem gesammelt hatte.
Ähnliche Zusammensetzung
Die Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Trappist-1-Geschwister allesamt aus ungefähr denselben Elementen mit einer ähnlichen Zusammensetzung bestehen müssen. Dabei weisen sie eine Dichte auf, die etwa acht Prozent geringer ist als diejenige der Erde.
Könnte Wasser auf den Planeten der Grund für diesen Unterschied sein? Wohl eher nicht, wie das Team anhand von Computermodellen berechnete. Die Forscher kamen zum Schluss, dass die drei inneren Planeten wahrscheinlich wasserlos sind. Die vier äusseren Planeten könnten hingegen ein paar Prozent Wasser auf ihren Oberflächen haben – möglicherweise in flüssiger Form, wie der Genfer Astrophysiker Martin Turbet sagte. Doch dies reicht nicht aus, um das Rätsel der fehlenden Dichte der Planetenfamilie im Vergleich zur Erde zu lösen.
Ist Rost das fehlende Puzzlestück?
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Trappist-1-Planeten weniger Eisen als die Erde enthalten oder dass das Eisen mit Sauerstoff durchsetzt ist. Dadurch würde das schwere Element rosten und den Planeten – ähnlichen dem Mars – eine rötliche Farbe verleihen. Wahrscheinlich sei es eine Kombination aus diesen beiden Szenarien, liess sich Eric Agol, Astrophysiker an der Universität Washington und Hauptautor der Studie, in der Mitteilung zitieren.
Alle Geheimnisse liessen sich dem besonderen Planetensystem also noch nicht zuverlässig entlocken. Die Forschungsreise scheint noch nicht zu Ende zu sein.
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