So gross wie Paris Riesiger Eisbrocken vom grössten Gletscher der Arktis abgebrochen

AP/uri

16.9.2020

Ein Satellitenbild der ESA zeigt die abgebrochenen Eismassen am Nioghalvfjerdsfjorden-Gletscher.
Ein Satellitenbild der ESA zeigt die abgebrochenen Eismassen am Nioghalvfjerdsfjorden-Gletscher.
AP/European Space Agency

Die Erderwärmung zeigt dramatische Effekte in der Arktis: Vom Nioghalvfjerdsfjorden-Gletscher an der Nordostküste Grönlands hat sich ein Stück Eis von der Grösse der französischen Hauptstadt gelöst.

Ein geschätzt 110 Quadratkilometer grosses Stück der Eisdecke Grönlands ist abgebrochen. Das Stück sei von dem etwa 80 Kilometer langen und 20 Kilometer breiten Gletscher Nioghalvfjerdsfjorden abgebrochen, teilte die nationale geologische Forschungseinrichtung Dänemarks und Grönlands am Anfang der Woche mit. Wissenschaftlern zufolge belegt dies den raschen Klimawandel.

«Wir sollten sehr besorgt sein wegen der offensichtlichen fortschreitenden Auflösung des grössten verbleibenden Schelfeises der Arktis», sagte Jason Box, Professor an der Forschungseinrichtung, die unter dem Kürzel GEUS bekannt ist.

«Eine weitere Alarmglocke»

Die jährlichen Veränderungen des Eisschelfs im Nordosten Grönlands zum Ende der Schmelzperiode werde mithilfe von Satellitenaufnahmen gemessen, erklärte GEUS. In den vergangenen zwei Jahren sei das Gebiet jeweils um mehr als 50 Quadratkilometer geschrumpft.

«Ein weiterer massiver Brocken wichtigen Meereseises ist in den Ozean gefallen», sagte die Greenpeace-Sprecherin Laura Meller, die an Bord des Schiffs «Arctic Sunrise» der Organisation ist, das sich am Rand des Meereseises befindet. «Dies ist eine weitere Alarmglocke, die die Klimakrise in der sich schnell erhitzenden Arktis läutet.»

Einer im August veröffentlichten Untersuchung zufolge verlor Grönland während des sehr warmen Jahres 2015 eine Rekordmenge an Eis. Wenn man diese Schmelzwasser-Menge über ganz Deutschland verteilen würde, stünde sie etwa 1,50 Meter hoch.

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