Er hielt es für «Metall-Schrott» Schwedischer Hobby-Kartograf findet 2500 Jahre alten Schatz

afp/uri

1.5.2021

Tomas Karlsson dachte, er hätte nur Schrott im Wald entdeckt. Trotzdem wandte er sich an Archäologen. Die konnten ihm einen spektakulären Fund attestieren: Der Schwede hatte einen Schatz aus der Bronzezeit gefunden. 

Ein Hobby-Kartograf hat in Schweden zufällig einen über 2500 Jahre alten Schatz aus der Bronze-Zeit gefunden. Bei den etwa 50 Schmuckstücken und anderen Relikten handle es sich um einen der «spektakulärsten und grössten» derartigen Funde aus der Bronzezeit, die jemals in dem nordeuropäischen Land gemacht wurden, teilten die Behörden in der Stadt Alingsas im Südwesten Schwedens am Donnerstag mit.

Unter den Fundstücken befinden sich einige «sehr gut erhaltene Halsketten und Spangen» aus Bronze aus der Zeit zwischen 750 und 500 vor Christus. Die Objekte hätten vor einigen Felsen in einem Wald gelegen, teilten die Behörden mit. Wahrscheinlich hätten Tiere sie zwischen den Felsen ausgegraben.



Tomas Karlsson, der den Schatz entdeckte, hielt die Stücke zunächst für Müll. «Das sah aus wie Metall-Schrott», sagte er der Zeitung «Dagens Nyheter». «Ich dachte erst: Liegt da eine Lampe?» Auch bei näherer Betrachtung sei er skeptisch gewesen. «Die Stücke sahen so neu aus. Ich dachte, das sind Fälschungen», sagte Karlsson.

Stücke einer Frau aus «hoher Stellung»

Dennoch wandte er sich an die lokalen Behörden, die daraufhin Archäologen zu der Stelle schickte. «Die meisten Funde sind aus Bronze und können einer Frau von hoher Stellung in der Gesellschaft zugerechnet werden», sagte Professor Johan Ling von der Universität Göteborg. Neben Halsketten und Armreifen seien auch Spangen gefunden worden, die offenbar Kleidung aus Wolle zusammengehalten hatten.

Immer wieder machen Privatleute spektakuläre archäologische Funde. Vor zwei Jahren entdeckten etwa vier Hobby-Schatzsucher in Südengland einen mittelalterlichen Münzschatz mit mehr als 500 Münzen, der mehrere Hunderttausend Franken wert sein dürfte. 



Für professionelle Archäologen sind Amateur-Gräber Segen und Fluch zugleich. Einerseits stöbern sie häufig spektakuläre Fundstücke auf. Anderseits kommt es immer wieder zu Raubgrabungen oder die Amateure zerstören aus Unwissenheit für die Wissenschaft wichtige archäologische Spuren. Der schwedische Zufallsfinder Karlsson scheint immerhin fast alles richtig gemacht zu haben.