«Fantastischer Anblick» Eis-Eier bedecken Strand in Finnland

tsha

11.11.2019

Ein Amateurfotograf hat in Finnland Hunderte Eier aus Eis entdeckt. Für das seltene Phänomen gibt es unterschiedliche Erklärungen.

«Es war ein fantastischer Anblick. In den 25 Jahren, die ich hier lebe, habe ich so etwas noch nicht gesehen»: Der Hobbyfotograf Risto Mattila konnte sein Glück kaum fassen, als er vor einigen Tagen an einem Strand in Finnland ein schier unglaubliches Fotomotiv entdeckte – Hunderte Eier aus Eis, die offenbar vom Meer an Land gespült worden waren.

Gegenüber der BBC erklärte der Mann aus der Stadt Oulu, die in der Nähe des Strandes liegt, die kleinsten der Eis-Kugeln seien so gross wie ein Ei gewesen, die grössten hätten den Umfang eines Fussballs gehabt.

Laut BBC-Wetterexperte George Goodfellow entstehen die Eis-Eier, indem Teile einer grösseren Eisfläche abbrechen und von Wind und Wellen in eine ovale Form geschliffen werden. «Sie wachsen, wenn das Meerwasser an der Oberfläche friert, was auch dazu führt, dass sie glatter werden. Das Ergebnis ist eine Kugel aus glattem Eis, die dann an einem Strand landet, entweder, weil sie hingepustet wird, oder weil sie zurückbleibt, wenn sich die Flut zurückzieht», so Goodfellow.

Eine andere Erklärung für das Phänomen hat Jouni Vainio vom Finnish Meteorological Institute. Gegenüber «Spiegel Online» erklärt der Wetterexperte, die Eis-Eier entstünden, wenn sich um einen Kieselstein oder ein angeschwemmtes Stück Holz eine dünne Eisschicht bilde, die durch Bewegungen an der Wellenkante immer weiter anwachse. Da immer neue Eisschichten gefrieren, werde das Eis-Ei immer grösser.

Voraussetzung dafür seien Temperaturen um den Gefrierpunkt. Gegenüber der BBC sagte Fotograf Mattila, er habe seine Aufnahmen bei einer Temperatur von -1 Grad Celsius gemacht.

Auch wenn das Phänomen selten ist: Sichtungen gab es in der Vergangenheit unter anderem am Lake Michigan sowie in Russland. So fanden Anwohner der sibirischen Stadt Nyda 2016 auf einer Länge von 18 Kilometern Eis-Kugeln, die einen Durchmesser von bis zu einem Meter aufwiesen.

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