«La Minerve» Spezialisten finden nach über 50 Jahren französisches U-Boot wieder

sda, phi

22.7.2019

Die «La Minerve» läuft 1964 aus dem italienischen Hafen von Tarente aus.
Die «La Minerve» läuft 1964 aus dem italienischen Hafen von Tarente aus.
Bild: Gérard Gastaud

In den 60ern haben einige Nationen U-Boote an die See verloren. Im Fall der französischen «La Minerve» konnte nun das Wrack entdeckt werden, das im Januar 1968 in eisigen Fluten versunken ist.

Mehr als 50 Jahre nach dem Verschwinden des französischen Militär-U-Boots «La Minerve» ist das Wrack im Mittelmeer entdeckt worden. Das U-Boot liegt 45 Kilometer vor der Küste von Toulon in 2370 Metern Tiefe, wie Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly am Montag mitteilte.

Die «Minerve» war am 27. Januar 1968 während einer Übung vor der Küste der südfranzösischen Hafenstadt Toulon mit 52 Besatzungsmitgliedern an Bord im nordwestlichen Mittelmeer verschwunden. Die Unglücksursache wurde nie geklärt.

Obwohl sofort eine Suchaktion eingeleitet wurde, war das Wrack damals unauffindbar. «Wir haben die 'Minerve' wiedergefunden», schrieb Parly nun im Onlinedienst Twitter. «Das ist ein Erfolg, eine Erleichterung und eine technische Meisterleistung.»

Im Oktober 2018 hatten die Familien der verschollenen Seeleute gefordert, erneut nach dem Wrack zu suchen. Anfang des Jahres kündigte Parly an, die Suche wieder aufzunehmen. Nach der Ortung des Wracks erklärte die Ministerin, sie sei in Gedanken bei den Hinterbliebenen, «die so lange auf diesen Moment gewartet haben».

So titele Nice Matin nach dem Unglück.
So titele Nice Matin nach dem Unglück.
Bild: Nice Matin

Gefunden wurde das Wrack der «Minerve» von dem Suchschiff «Seabed Constructor», das der US-Firma Ocean Infinity gehört. Es hatte im November 2018 bereits das Wrack des argentinischen U-Boots «ARA San Juan» geortet, das ein Jahr zuvor mit 44 Besatzungsmitgliedern an Bord im Atlantik verunglückt war.

S 647, später «La Minerve», in Nantes im Bau.
S 647, später «La Minerve», in Nantes im Bau.
Bild: Maison des Hommes et des Techniques

Bei der neuen Suche nach der «Minerve» hatten Spezialisten zunächst das Suchgebiet eingegrenzt und dazu Daten vom Unglückszeitpunkt neu ausgewertet. Die «Seabed Constructor» war erst vergangenen Dienstag in dem Suchgebiet eingetroffen, wie ein französischer Marinevertreter sagte.

Wie «La Minerve» aufgespürt wurde.

U-Boote, die in den 6oern untergingen

In den 60er Jahren waren weltweit mehrere U-Boote verunglückt. Im April 1963 sank das US-Atom-U-Boot «USS Thresher» mit 129 Menschen an Bord vor der Küste von Cape Cod im Atlantik. Beim Untergang der «USS Scorpion» fünf Jahre später kamen 99 Seeleute ums Leben.

Eine Aufnahme von 1968: Der Bug der «USS Scorpion» am Meeresgrund.
Eine Aufnahme von 1968: Der Bug der «USS Scorpion» am Meeresgrund.
Bild: Gemeinfrei

Neben der «Minerve» und der «USS Scorpion» verunglückten 1968 auch noch ein sowjetisches K-129-U-Boot und das israelische U-Boot «The Dakar». Die mit drei Atomraketen bewaffnete «K-129» sank im Nordpazifik, das Wrack wurde 1974 bei einer Geheimoperation der USA entdeckt. Das israelische U-Boot, das mit 69 Seeleuten an Bord im Mittelmeer verschwand, wurde erst 1999 vor der Küste von Kreta wiedergefunden.

Video zum spektakulären K-129-Coup.

Das Wrack des Flugzeugträgers «USS Hornet»:

Zurück zur Startseite