USA Studie: Wo legal gekifft werden darf, freut sich die Süsswarenindustrie

tsha

15.7.2019

In vielen US-Bundesstaaten ist der Konsum von Marihuana legal.
In vielen US-Bundesstaaten ist der Konsum von Marihuana legal.
Bild: Keystone

Wer kifft, verspürt mehr Hunger auf Süsses. Das weiss nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Snack-Industrie.

In immer mehr US-Bundesstaaten darf legal gekifft werden. Das freut offenbar nicht nur die Cannabis-Produzenten, sondern auch die Süsswarenindustrie. Das zumindest legt eine Studie des US-Marktforschungsinstituts Nielsen nahe. Demnach wird in Bundesstaaten, in denen der Cannabis-Konsum erlaubt ist, mehr Geld für Süsswaren und salzige Snacks ausgegeben als in Staaten, die Kiffen (noch) nicht legalisiert haben.

Laut Nielsen hat die Branche in den vergangenen zwölf Monaten deutliche Umsatzsteigerungen erzielt: In den gesamten USA wurde mit Süsswaren knapp zwei Prozent mehr Umsatz gemacht als im Vorjahr, bei salzigen Snacks beträgt die Steigerung gar mehr als sechs Prozent.

Interessant dabei: In den Kiffer-Staaten sind die Umsatzsteigerungen deutlich höher als im Rest der USA. So wurden in den Cannabis-Hochburgen zwei Prozent mehr Süsswaren umgesetzt, verglichen mit landesweit nur 1,3 Prozent. Insgesamt wurde in den Staaten, in denen Cannabis-Konsum legal ist, 7,3 Prozent mehr für Snacks (süss und salzig) ausgegeben, in den restlichen USA nur sechs Prozent.

Neue Geschäftsfelder

«Die Daten von Nielsen zeigen, dass die Wachstumsraten für Süssigkeiten und Snacks in Gebieten schneller steigen, als in Regionen, in denen Cannabis noch nicht für Entspannungszwecke legalisiert wurde», so die Studie. Für Hersteller und Verkäufer ergäben sich interessante Geschäftsmöglichkeiten, wenn sowohl der Verkauf von Cannabis als auch der Verkauf von Süsswaren und Snacks zusammen gedacht würden, so Nielsen.

Dass Kiffer beim Cannabis-Konsum Heisshunger auf Ungesundes verspüren, ist nicht neu. So haben Foscher der Universität Yale bereits 2015 herausgefunden, dass Marihuana dem Körper vorspiele, er habe Hunger – obwohl man eigentlich satt ist.

Derzeit ist der Verkauf von Marihuana nur in den drei US-Bundesstaaten Nebraska, Idaho und South Dakota illegal. In insgesamt 22 Staaten kann Cannabis legal als Arzneimittel erworben werden, in 14 weiteren Staaten werden Marihuana-Medikamente mit reduzierten THC-Gehalt verkauft.

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