Makabre Entdeckung in Dänemark Knochen zeugen von blutigem Germanen-Gemetzel im Sumpf

AFP, uri

23.5.2018

Schnittwunden, Bissspuren und abgetrennte Beckenknochen: Forscher haben bei Ausgrabungen in Dänemark neue Erkenntnisse über eine Schlacht vor etwa 2000 Jahren gewonnen.

Tausende Knochen von mutmasslich germanischen Kriegern seien in dem Sumpfgebiet in Jütland gefunden und analysiert worden, teilten die Wissenschaftler in ihrer in der Fachzeitschrift «Pnas» erschienenen Studie mit. «Die Knochen sind äusserst gut erhalten», sagte die Ko-Autorin Mette Lövschal von der Universität Aarhus.

Die Knochen wurden etwa 80 Männern im Alter von etwa 13 bis 60 Jahren zugeordnet, wobei der grösste Teil von Männern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren stammt. Insgesamt werden in dem 75 Hektar grossen Gebiet die sterblichen Überreste von 380 Kriegern vermutet. Die Gebeine wurden auf die Zeit zwischen 2 vor Christus und 54 nach Christus datiert.

Zu dieser Zeit versuchte das Römische Reich, nach Norden zu expandieren. Wer die Krieger waren, ist aber unklar: Am Ort gefundene Keramik deutet jedoch darauf hin, dass die Gegner alle aus einer Region stammten und sich hier deshalb wohl nicht Römer und Germanen gegenüberstanden.

Die neuen Funde in der Ausgrabungsstätte Alken Enge deuten auf eine rituelle Säuberung des Schlachtfeldes hin, schrieben die Forscher. Unter anderem entdeckten die Forscher vier Beckenknochen, die an einem Stock befestigt wurden. Dies könne auf eine «sexuelle Erniedrigung» hindeuten, sagte Lövschal.

Andere Knochen wiesen Schnittwunden oder Bissspuren von Tieren auf. «Das ist höchst ungewöhnlich», erklärte Lövschal. Wahrscheinlich wurden die Leichen der Kämpfer einige Monate liegen gelassen, so dass wilde Tiere sich an ihnen zu schaffen machten.

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