Rasantes Artensterben Über 100 Wissenschaftler sorgen sich um Biodiversität

trm, sda

4.9.2024 - 17:20

Über ein Drittel der Arten und mehr als die Hälfte der Lebensraumtypen sind bedroht. (Archivbild)
Über ein Drittel der Arten und mehr als die Hälfte der Lebensraumtypen sind bedroht. (Archivbild)
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Über 100 Forscherinnen und Forscher haben sich in einer Stellungnahme besorgt über die «beunruhigende Lage der Biodiversität in der Schweiz» gezeigt. Mit raschen und griffigen Massnahmen solle deren Schutz und Förderung gesichert und verstärkt werden. Das Volk stimmt am 22. September über die Biodiversitätsinitiative ab.

Keystone-SDA, trm, sda

Trotz einzelner Erfolge reichten die bisherigen Bemühungen und Massnahmen der verschiedenen Akteure nicht aus, um die dringend notwendige Trendwende einzuleiten, heisst es in der Stellungnahme, die am Sonntag veröffentlicht wurde. «Für den Schutz der Lebensgrundlagen müssen die Artenvielfalt und die Qualität der Lebensräume nachhaltig gesichert und gefördert werden.»

Zu den 102 Unterzeichnenden der Stellungnahme gehören unter anderem Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Die auf Biodiversität spezialisierten Forscherinnen und Forscher beobachten demnach, «dass sich die Lebensbedingungen vieler Arten und Lebensräume in der Schweiz weiterhin verschlechtern».

Es besteht Handlungsbedarf

«Über ein Drittel der Arten und mehr als die Hälfte der Lebensraumtypen sind bedroht», heisst es weiter. Zu den Hauptfaktoren, die die Biodiversität beeinträchtigen, zählten unter anderem Mikroverunreinigungen, der Verlust von Lebensräumen sowie die Auswirkungen des Klimawandels.

Es bestehe entschlossener Handlungsbedarf in allen Lebens- und Naturräumen, in Gewässern, im Kulturland, im Wald und in Siedlungen und damit in verschiedensten Lebens-, Wirtschafts- und Politikbereichen. Mehr ökologisch wertvolle und langfristig geschützte Flächen, weniger schädliche Einträge und verstärkte Klimaschutzmassnahmen seien notwendig, um eine umfassende Trendwende herbeizuführen.