Der Verdacht auf das Marburg-Virus bei zwei Menschen in Hamburg (D) hat sich nicht bestätigt. Die beiden am Mittwoch ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gebrachten Menschen seien negativ auf das Virus getestet worden, teilte die Sozialbehörde mit.
Eine der beiden Personen hatte kurz zuvor in Ruanda in einem Spital gearbeitet, in dem auch mit dem Virus infizierte Menschen behandelt wurden.
Der Medizinstudent mit Kontakt zu einer erkrankten Person wird laut den Behörden bis zum Ende der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen weiter beobachtet. Für die kommenden Tage ist ein isolierter Verbleib im Spezialbereich des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) geplant, im Anschluss eine häusliche Isolation unter Aufsicht des zuständigen Gesundheitsamtes.
Auch die Begleitperson des Mannes wird über das Wochenende im UKE beobachtet. Während der Rückreise von Ruanda über Frankfurt nach Hamburg bestand demnach zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Mitreisende in der Bahn und im Flugzeug.
Marburg-Virus nicht über Luft übertragbar
Das Marburg-Virus ist anders als etwa Corona- oder Grippeviren nicht über die Luft übertragbar. Menschen können sich nur anstecken, wenn sie engen Kontakt zu schwer erkrankten Personen oder Verstorbenen beziehungsweise deren Körperflüssigkeiten haben, wie es beim Robert Koch-Institut (RKI) heisst. Bei normalen Begegnungen mit Menschen im öffentlichen und privaten Raum bestehe kein Risiko. «Auch in Flugzeugen wurde eine Übertragung von Marburg- oder Ebolaviren noch nie dokumentiert.»
Das Marburg-Virus kann hohes Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben bei bisherigen Ausbrüchen in Afrika rund 25 bis 90 Prozent der Erkrankten.
Bis heute kein Fall in der Schweiz
Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt Marburg, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es seit 1967 keinen Fall der Krankheit mehr in Deutschland.
In der Schweiz wurde nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) bis heute kein Fall registriert. Zu den Risikogruppen gehören demnach insbesondere Pflege- und Laborpersonal sowie Verwandte, die sich um an Marburg-Fieber erkrankte Personen kümmern. Auch Mitarbeitende von Organisationen wie dem Internationalen Roten Kreuz (IKRK) oder den Ärzten ohne Grenzen, die in den Epidemiegebieten arbeiten, gehören laut BAG zu den Risikogruppen.
Symptome nach Aufenthalt in Ruanda
Die beiden in Hamburg behandelten Menschen waren in der Nacht auf Mittwoch laut Behördenangaben mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort mit einem Zug in die Hansestadt gefahren. Während der Reise nahm der Student Kontakt mit Ärzten auf, weil er Sorge hatte, sich in Ruanda mit einer tropischen Krankheit infiziert zu haben.
Die Feuerwehr habe die beiden nach ihrer Ankunft mit einem ICE am in Hamburg mit einem Infektionsschutztransport zur Untersuchung und Isolierung ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gebracht, teilte die Hamburger Sozialbehörde mit. Der Mann habe grippeähnliche Symptome gehabt, und ihm sei leicht übel gewesen, hiess es. Fieber – ein Hauptsymptom des Marburg-Fiebers – habe er nicht gehabt.
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