#01 Zürich PapierVon den Anfängen an der Limmat 1471 bis zum morbiden Ende an der Sihl 2015
Philipp Dahm
20.4.2025
Die Anfänge der Zürcher Papierfabrik an der Sihl – an der Limmat
Der kolorierte Murerplan von Jos Murer aus dem Jahr 1576: Links ist die Papierwerd am Unteren Mühlesteg zu sehen
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Heinrich Walchwiler aus einem ausgestorbenen Bürgergeschlecht von Zug erwirbt zwischen 1463 und 1470 «Hof, Mühle, Pulverstampfe und Sägmühle» auf der Werd, die zur Papiermühle umgebaut wurde. Im Bild: die Papierwerd im 16. Jahrhundert.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Die Mühlen waren Eigentum des Klosters Selnau, das 1525 aufgelöst wurde. Die Zürcher Regierung übernahm das Sagen. Im Bild: Die Papierwerd auf dem Müllerplan von 1793.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Werbung für die Mechanische Papierfabrik an der Sihl mit der Bahnhofsbrücke von 1856: «Angeführt von den Bodmers, von Schulthess und Schwarzenbachs, stiegen [um 1700] mehrere der angesehensten Zürcher Familien ins wachsende Papiergeschäft ein, das lange Zeit zur vollen Zufriedenheit aller gedieh», beschreibt «Bilanz» die Historie.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Die Papierwerd 1860; Ab 1835 wurde vermehrt im neuen Werk in Wiedikon im Werk Giesshübel produziert. 1865 übergibt die Papierfabrik die Papierwerd der Stadt.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
1880: Die Zeit der Papierproduktion auf der Papierwerd endet acht Jahre nach Entstehung dieses Fotos. Die Bahnhofsbrücke verbindet nun Central und Hauptbahnhof.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
1892 gründet Josef Weber auf der Papierwerd das erste Kaufhaus von Zürich, das zunächst Bazar ohne Gleichen und später Globus hiess. Ein Bild aus dem Jahr 1930.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Die Bahnhofsbrücke 1927: Links neben dem Globus stehen noch einige Betriebe in der Limmat, die...
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
... auf diesem Foto von 1950 verschwunden sind.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
1952: Die Baustelle des Globus-Provisorium und von der Unterführung am Bahnhofquai.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Das neue Globus-Provisorium 1962.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Die Anfänge der Zürcher Papierfabrik an der Sihl – an der Limmat
Der kolorierte Murerplan von Jos Murer aus dem Jahr 1576: Links ist die Papierwerd am Unteren Mühlesteg zu sehen
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Heinrich Walchwiler aus einem ausgestorbenen Bürgergeschlecht von Zug erwirbt zwischen 1463 und 1470 «Hof, Mühle, Pulverstampfe und Sägmühle» auf der Werd, die zur Papiermühle umgebaut wurde. Im Bild: die Papierwerd im 16. Jahrhundert.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Die Mühlen waren Eigentum des Klosters Selnau, das 1525 aufgelöst wurde. Die Zürcher Regierung übernahm das Sagen. Im Bild: Die Papierwerd auf dem Müllerplan von 1793.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Werbung für die Mechanische Papierfabrik an der Sihl mit der Bahnhofsbrücke von 1856: «Angeführt von den Bodmers, von Schulthess und Schwarzenbachs, stiegen [um 1700] mehrere der angesehensten Zürcher Familien ins wachsende Papiergeschäft ein, das lange Zeit zur vollen Zufriedenheit aller gedieh», beschreibt «Bilanz» die Historie.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Die Papierwerd 1860; Ab 1835 wurde vermehrt im neuen Werk in Wiedikon im Werk Giesshübel produziert. 1865 übergibt die Papierfabrik die Papierwerd der Stadt.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
1880: Die Zeit der Papierproduktion auf der Papierwerd endet acht Jahre nach Entstehung dieses Fotos. Die Bahnhofsbrücke verbindet nun Central und Hauptbahnhof.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
1892 gründet Josef Weber auf der Papierwerd das erste Kaufhaus von Zürich, das zunächst Bazar ohne Gleichen und später Globus hiess. Ein Bild aus dem Jahr 1930.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Die Bahnhofsbrücke 1927: Links neben dem Globus stehen noch einige Betriebe in der Limmat, die...
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
... auf diesem Foto von 1950 verschwunden sind.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
1952: Die Baustelle des Globus-Provisorium und von der Unterführung am Bahnhofquai.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Das neue Globus-Provisorium 1962.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Heute erinnern nur noch kleine Industrie-Denkmäler an die einst so grosse Zürcher Papier-Produktion, die im kommenden Jahr 555. Jubiläum gefeiert hätte. Im ersten von zwei Teilen springen wir vom Ende bis zum Anfang der ältesten Firma der Stadt.
blue News beleuchtet in zwei Teilen die Geschichte der Zürcher Papier-Produktion, die im kommenden Jahr ihren 555. Geburtstag feiern würde.
Im ersten Teil geht es vom Abbruch der letzten Überreste der Papierfabrik in dem Gebiet, das heute Greencity ist. Zudem sind die Anfänge des Unternehmens an der Werdinsel Thema.
Der zweite Teil konzentriert sich auf den Erfolg der Fabriken im 19. und 20. Jahrhundert und erzählt eine persönliche Geschichte.
«Wir haben uns im Januar 2014 zusammengetan», sagt der Fotograf Mario Hotz mit Blick auf seinen Projekt-Partner Ronny Stocker. «Das Gespräch kam auf diese Papierfabrik an der Sihl, die abgerissen werden soll.»
Die Rede ist vom früheren Sihlpapier-Areal im Manegg im Süden Zürichs, das heute Greencity heisst. Zehn Jahre zuvor ist weiter oben am Fluss ein weiteres Gelände der Papierfabrik eingeebnet worden: Nun befindet sich dort das Einkaufszentrum Sihlcity. «Dort steht noch das eine oder andere Gebäude, das umgebaut wurde, und der Kamin», weiss Hotz.
Das Ende vom Werk Giesshübel: Die Grossbaustelle Sihlcity mit dem markanten denkmalgeschützten Schornstein im Juni 2004.
KEYSTONE
«Wir haben gesagt, dass Sihlpapier ein bedeutendes Industrie-Denkmal ist», erinnert sich der Fotograf. «Das älteste Unternehmen von Zürich. Und das ist einfach verschwunden und weg.» Er begleitet den Abbruch, der von 2013 bis 2015 dauert, mit der Kamera. «Fasziniert hat mich auch ein bisschen das Morbide, das Aufgegebene.»
«Die 555 Jahre nächstes Jahr, das ist schon etwas»
Hotz erzählt: «Meine persönliche Beziehung ist erst während des Fotografierens entstanden. Wir haben darüber gesprochen, und dann habe ich mir das mal angeschaut. Fotografisch angeschaut. Und das war im Januar und Februar 2014.»
Papierfabrik an der Sihl: Das Werk Manegg – die heutige Greencity – im September 1991.
KEYSTONE
«Beeindruckt hat mich die Präzision und Sorgfalt, mit der die Abbruchfirma vorgegangen ist. Sie haben sich Mühe gegeben, alles getrennt und speziell entsorgt, was gesondert entsorgt werden muss», so Hotz. «Es gab zum Beispiel eine blaue Tür, von der sie sagten, sie müsse gesondert entsorgt werden, weil in der Farbe Giftstoffe wären. Die kam dann in den Giftmüll. »
Sihl Papier: Das Ende vom Werk Manegg und die Geburt der Greencity
Bagger-Ballett an der Sihl: Über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage zwischen 2014 und 2015 sind Abbrucharbeiten des Werks Manegg unterbrochen.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Zur Erinnerung: So das Gelände von Sihl Papier in Zürich Leimbach 1989 aus. Mitte links sind die neuen Teile der Fabrik zu sehen, während das markante Haus in der Mitte...
Bild: ETH-Bibliothek
... früher eine Spinnerei war, die Sihl Papier 1904 gekauft hat. Hier ist das Gebäude auf einem Foto von 1913 zu sehen.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
100 Jahre nach der Entstehung des vorherigen Bildes sind die Abrissbagger am Werk. Sie brauchen zwei Jahre bis 2015, bis das Werk Manegg endgültig Geschichte ist.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Fotograf Mario Hotz dokumentiert den Abriss ab 2014.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Denkmalschutz: Die frühere Spinnerei wird erhalten.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Anderswo machen die Arbeiter kurzen Prozess.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Sie beenden die Ära der Papier-Produktion in Zürich, die 1471 ihren Lauf nahm.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Auf den Trümmern des Werks Manegg entsteht jedoch etwas Neues.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Statt arbeiten ist wohnen zukünftig Trumpf an der Sihl.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Die Zukunft gehört der Greencity.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Sihl Papier: Das Ende vom Werk Manegg und die Geburt der Greencity
Bagger-Ballett an der Sihl: Über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage zwischen 2014 und 2015 sind Abbrucharbeiten des Werks Manegg unterbrochen.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Zur Erinnerung: So das Gelände von Sihl Papier in Zürich Leimbach 1989 aus. Mitte links sind die neuen Teile der Fabrik zu sehen, während das markante Haus in der Mitte...
Bild: ETH-Bibliothek
... früher eine Spinnerei war, die Sihl Papier 1904 gekauft hat. Hier ist das Gebäude auf einem Foto von 1913 zu sehen.
Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
100 Jahre nach der Entstehung des vorherigen Bildes sind die Abrissbagger am Werk. Sie brauchen zwei Jahre bis 2015, bis das Werk Manegg endgültig Geschichte ist.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Fotograf Mario Hotz dokumentiert den Abriss ab 2014.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Denkmalschutz: Die frühere Spinnerei wird erhalten.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Anderswo machen die Arbeiter kurzen Prozess.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Sie beenden die Ära der Papier-Produktion in Zürich, die 1471 ihren Lauf nahm.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Auf den Trümmern des Werks Manegg entsteht jedoch etwas Neues.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Statt arbeiten ist wohnen zukünftig Trumpf an der Sihl.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Die Zukunft gehört der Greencity.
Bild: The_RSA_1st/Fotografie Hotz
Tatsächlich war die Papierfabrik einer der grössten Arbeitgeber der Stadt – und ein Traditionsunternehmen: 1471 wird sie erstmal urkundlich erwähnt. «Die 555 Jahre nächstes Jahr, das ist schon etwas», meint der Fotograf mit Blick auf das anstehende Jubiläum 2026, für das Kollege Stocker und er recherchieren.
«Was jetzt dasteht, bringt dem Tal mehr»
Was sie planen? «Es ist eine Dokumentation über den Niedergang dieser Fabrik und die Abbruch-Arbeiten, aber auch über den Aufbau von etwas Neuem – Greencity – und die Entwicklung im Sihltal.» Mit Blick auf Greeen- und Sihlcity sagt Hotz: «Was jetzt dasteht, bringt dem Tal mehr als eine verlassene Papierfabrik, das ist ganz klar.»
Was vom Werk Giesshübel übrig blieb: das heutige Einkaufszentrum Sihlcity. Der alte Schornstein steht noch.
KEYSTONE
1471 lag die spätere Papierfabrik noch an einem anderen Fluss: «Wir haben die Ursprünge der Papierfabrik an der Sihl gesucht, erläutert Hotz. «Sie war ja nicht immer dort. Die Anfänge liegen in der Papierwerd, der Werdinsel in der Limmat. Damals war dort, wo jetzt der Coop ist, eine Insel mit der ersten Papierfabrik.»
Hier die Entwicklung der Papierwerd im Video:
Im zweiten Teil des Artikels geht es um den Aufstieg der Papierfabrik im 19. und 20. Jahrhundert sowie persönliche Erinnerungen.
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