Supermond trifft SternschnuppenWarum sich der Blick zum Himmel morgen früh besonders lohnt
Sven Ziegler
6.10.2025
Der Erdtrabant zeigt sich sehr nah in vollem Rund. (Archivbild)
Artem Priakhin/SOPA Images/ZUMA Press Wire/dpa
In der Nacht auf Dienstag zeigt sich der erste Supermond des Jahres – zeitgleich mit den Draconiden. Das seltene Doppel sorgt für Spektakel, auch wenn der helle Mond die schwächeren Meteore teils überstrahlt.
Es ist eine dieser Nächte, in denen sich der Himmel von seiner spektakulärsten Seite zeigt: In der Nacht auf Dienstag, 7. Oktober, leuchtet der erste Supermond des Jahres über der Schweiz – begleitet von den Draconiden, einem Meteorstrom, der für kurze, helle Lichtstreifen am Firmament sorgt.
Der sogenannte Jägermond – auch Erntemond genannt – markiert traditionell das Ende der Erntezeit. Doch in diesem Jahr ist er auch ein astronomisches Highlight: Laut Nasa steht der Mond so nah an der Erde wie selten zuvor. Die Distanz beträgt rund 361’000 Kilometer, wodurch der Mond bis zu 14 Prozent grösser und 30 Prozent heller erscheint als gewöhnlich.
Wann und warum «super»?
Exakt um 05.48 Uhr Schweizer Zeit am 7. Oktober erreicht der Vollmond seine Phase – und steht dabei näher an der Erde als üblich. Die Distanz beträgt rund 361’458 Kilometer. Bei einem Supermond wirkt der Erdtrabant je nach Definition bis zu 14 Prozent grösser und bis zu 30 Prozent heller als der fernste Vollmond des Jahres. Im Volksmund heisst der Oktober-Vollmond Ernte- bzw. Jägermond.
Der Begriff Supermond stammt ursprünglich aus den 1970er-Jahren und bezeichnet einen Vollmond, der im erdnächsten Punkt seiner elliptischen Umlaufbahn, dem sogenannten Perigäum, steht. Astronominnen und Astronomen sprechen lieber vom «Vollmond im Perigäum». Insgesamt sind 2025 drei Supermonde zu sehen – im Oktober, November und Dezember. Der heutige ist der erste, der nächste am 5. November sogar der erdnächste des Jahres.
Wer das Himmelsspektakel beobachten möchte, braucht keine Spezialausrüstung – ein klarer Himmel genügt.
Sternschnuppen trotz hellem Mond
Parallel zum Supermond flitzen die Draconiden, auch Giacobiniden genannt, über den Nachthimmel. Sie stammen aus den Überresten des Kometen 21P/Giacobini-Zinner. Zwischen 6. und 10. Oktober kreuzt die Erde seine Staubspur. Besonders aktiv sollen die Meteore in den Nächten vom 6. auf den 7. Oktober und vom 7. auf den 8. Oktober sein.
Astronomische Modelle deuten für dieses Jahr auf eine leicht erhöhte Aktivität hin – eine sogenannte Meteorenschauer-Phase. Besonders spannend: Im Gegensatz zu vielen anderen Sternschnuppenströmen sind die Draconiden am besten in den frühen Abendstunden zu sehen. Wer hinschauen will, sollte den Blick nach Norden bis Nordosten richten, in Richtung des Sternbilds Draco (Drache).
Ganz ungetrübt wird das Schauspiel allerdings nicht. Der helle Supermond überstrahlt schwächere Meteore, sodass nur die hellsten Sternschnuppen gut sichtbar sein dürften. Wer eine Chance auf gute Sichtbedingungen haben möchte, sollte sich weit weg von künstlichen Lichtquellen begeben. Je dunkler der Standort, desto klarer ist der Himmel.
Und wie geht es weiter?
Der Supermond im Oktober läutet eine kleine Serie ein: Weitere grosse Vollmonde folgen am 5. November mit dem Bibermond und am 5. Dezember mit dem Julmond – ebenfalls als Supermonde angekündigt. Der November-Termin gilt als erdnächster Vollmond 2025.