Gesundheit West-Nil-Fieber-Virus in Tessiner Stechmücken nachgewiesen

evpf, sda

30.8.2022 - 17:14

In Tessiner Stechmücken ist erstmals das West-Nil-Fieber-Virus aufgetaucht.
In Tessiner Stechmücken ist erstmals das West-Nil-Fieber-Virus aufgetaucht.
Keystone

Die Tessiner Fachhochschule Supsi hat erstmals das West-Nil-Fieber-Virus in Tessiner Stechmücken nachgewiesen. Derzeit seien noch keine Fälle von erkrankten Menschen bekannt, teilte das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales am Dienstag mit.

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Die Ärzte im Südkanton seien jedoch über die Entdeckung informiert und entsprechend sensibilisiert worden, heisst es im Communiqué weiter.

Das Virus wird von Zugvögeln eingeschleppt und kann von bestimmten Stechmückenarten auf andere Vögel übertragen werden – hauptsächlich von der Gemeinen Stechmücke, wie es im Communiqué heisst. Die Tigermücke könne das Virus ebenfalls übertragen, gelte aber nicht als Hauptüberträger. Gelegentlich könne das Virus auch Menschen oder Pferde befallen, die beide als sogenannte «Endwirte» gelten.

Erkrankung verläuft meist symptomlos

Gemäss Informationen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) verlaufen rund 75 Prozent der Infektionen mit dem West-Nil-Virus beim Menschen ohne Symptome. Bei 25 Prozent zeigten sich nach einer Inkubationszeit von zwei bis 14 Tagen grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, manchmal mit einer Hautrötung am Rumpf, schreibt das BAG auf seiner Homepage. Nach wenigen Tagen bis Wochen heile die Krankheit in der Regel ohne Therapie ab.

Schwere Komplikationen, vor allem Hirn- und Hirnhautentzündungen, würden bei weniger als einem Prozent der Infizierten auftreten, wobei ältere Menschen häufiger betroffen seien. Bei 0,1 Prozent der Infizierten könnten diese Komplikationen zum Tod führen.

Das West-Nil-Virus kommt gemäss BAG auf allen Kontinenten vor. In der Schweiz seien jedoch bis anhin keine Übertragungen festgestellt worden. Da jedoch diverse Mückenarten, die als Überträger fungieren können, lokal vorkommen, bestehe auch in der Schweiz ein grundsätzliches Risiko für eine WNV-Übertragung, heisst es abschliessend.