Verkennung des WandelsWie die Habsburgermonarchie vor 100 Jahren hinweggefegt wurde
dpa
8.11.2018
Wie die Habsburgermonarchie vor 100 Jahren hinweggefegt wurde
Karl I. (rechts neben seiner Ehefrau Zita) war der letzte regierende Kaiser von Österreich und König von Ungarn. Mehr vom Untergang der Habsburgermonarchie erfahren Sie von auf den folgenden Seiten.
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Auf der Atlantikinsel Madeira verbrachte der letzte Habsburger Regent mit seiner Familie die Jahre bis zu seinem Tod im Exil. In Geldnot liess er eine Erkältung nicht behandeln, erkrankte an einer Lungenentzündung und starb 1922 mit 34 Jahren.
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Zunächst hatte er den Untergang seines riesigen Reiches vom Schweizer Exil in Schloss Eckartsau aus verfolgt.
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1914 hatte Österreich-Ungarn mit seiner Kriegserklärung an Serbien den Ersten Weltkrieg ausgelöst. Dem war die Ermordung des habsburgischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie in Sarajevo durch einen bosnisch-serbischen Attentäter vorausgegangen.
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Die blutdurchtränkte Uniform des ermordeten Thronfolgers. 1914 war Österreich-Ungarn eine Grossmacht mit 50 Millionen Bürgern und einem Dutzend Völkern.
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Nach dem verlorenen Krieg unterzeichneten am 10. September 1919 Österreich und die Alliierten den Vertrag von St. Germain, der die Auflösung Österreich-Ungarns regelte. Aus dem Vielvölkerstaat wurde ein Rumpfstaat mit 6,5 Millionen Einwohnern - in der damaligen öffentlichen Meinung als kaum lebensfähig belächelt.
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Die Ungarn erlebten die Zerschlagung ihres Landes durch den Friedensvertrag von Trianon im Jahr 1920 als Trauma. In der Zwischenkriegszeit wurde die Zurückeroberung der «verlorenen Landesteile» zur Staatsdoktrin – Ungarn wurde damit zum Verbündeten Hitlers im Zweiten Weltkrieg und beim Holocaust.
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Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs griff die ungarische Rechte das Trianon-Trauma auf. Ministerpräsident Viktor Orban erklärte den 4. Juni, den Jahrestag der Unterzeichnung des Trianon-Abkommens, per Gesetz zum «Tag des nationalen Zusammenhalts». Hier singen am 4. Juni 2010 Abgeordnete im ungarischen Parlament die Nationalhymne.
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Ungarische Rechte tragen bei einer Demonstration 2009 Schilder mit ehemals unagrischen Orten des habsburgischen Königreiches durch die Strassen Budapests.
Bild: Balint Porneczi/AFP/Getty Images
Diese Karte zeigt die territorialen Entwicklungen des Habsburgerreiches.
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Ein Fiaker passiert in der Wiener Innenstadt die Hofburg, die mit Unterbrechungen vom 13. Jahrhundert bis 1918 den Habsburgern als Wiener Residenz diente.
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Otto von Habsburg, hier beim traditionellen Sechseläuten-Umzug in Zürich im April 2006, war der älteste Sohn des letzten Kaisers von Österreich-Ungarn.
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Er erlebte noch die Seligsprechung seines Vater 2004 durch Papst Johannes Paul II. Otto von Habsburg starb 2010 im Alter von 98 Jahren.
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Der 1961 geborene Karl Habsburg-Lothringen firmiert seit dem 1. Januar 2007 familienintern als Oberhaupt des Hauses Habsburg.
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Die Habsburg bei Habsburg im Kanton Aargau gab dem Adelsgeschlecht seinen Namen.
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Wie die Habsburgermonarchie vor 100 Jahren hinweggefegt wurde
Karl I. (rechts neben seiner Ehefrau Zita) war der letzte regierende Kaiser von Österreich und König von Ungarn. Mehr vom Untergang der Habsburgermonarchie erfahren Sie von auf den folgenden Seiten.
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Auf der Atlantikinsel Madeira verbrachte der letzte Habsburger Regent mit seiner Familie die Jahre bis zu seinem Tod im Exil. In Geldnot liess er eine Erkältung nicht behandeln, erkrankte an einer Lungenentzündung und starb 1922 mit 34 Jahren.
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Zunächst hatte er den Untergang seines riesigen Reiches vom Schweizer Exil in Schloss Eckartsau aus verfolgt.
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1914 hatte Österreich-Ungarn mit seiner Kriegserklärung an Serbien den Ersten Weltkrieg ausgelöst. Dem war die Ermordung des habsburgischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie in Sarajevo durch einen bosnisch-serbischen Attentäter vorausgegangen.
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Die blutdurchtränkte Uniform des ermordeten Thronfolgers. 1914 war Österreich-Ungarn eine Grossmacht mit 50 Millionen Bürgern und einem Dutzend Völkern.
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Nach dem verlorenen Krieg unterzeichneten am 10. September 1919 Österreich und die Alliierten den Vertrag von St. Germain, der die Auflösung Österreich-Ungarns regelte. Aus dem Vielvölkerstaat wurde ein Rumpfstaat mit 6,5 Millionen Einwohnern - in der damaligen öffentlichen Meinung als kaum lebensfähig belächelt.
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Die Ungarn erlebten die Zerschlagung ihres Landes durch den Friedensvertrag von Trianon im Jahr 1920 als Trauma. In der Zwischenkriegszeit wurde die Zurückeroberung der «verlorenen Landesteile» zur Staatsdoktrin – Ungarn wurde damit zum Verbündeten Hitlers im Zweiten Weltkrieg und beim Holocaust.
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Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs griff die ungarische Rechte das Trianon-Trauma auf. Ministerpräsident Viktor Orban erklärte den 4. Juni, den Jahrestag der Unterzeichnung des Trianon-Abkommens, per Gesetz zum «Tag des nationalen Zusammenhalts». Hier singen am 4. Juni 2010 Abgeordnete im ungarischen Parlament die Nationalhymne.
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Ungarische Rechte tragen bei einer Demonstration 2009 Schilder mit ehemals unagrischen Orten des habsburgischen Königreiches durch die Strassen Budapests.
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Diese Karte zeigt die territorialen Entwicklungen des Habsburgerreiches.
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Ein Fiaker passiert in der Wiener Innenstadt die Hofburg, die mit Unterbrechungen vom 13. Jahrhundert bis 1918 den Habsburgern als Wiener Residenz diente.
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Otto von Habsburg, hier beim traditionellen Sechseläuten-Umzug in Zürich im April 2006, war der älteste Sohn des letzten Kaisers von Österreich-Ungarn.
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Er erlebte noch die Seligsprechung seines Vater 2004 durch Papst Johannes Paul II. Otto von Habsburg starb 2010 im Alter von 98 Jahren.
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Der 1961 geborene Karl Habsburg-Lothringen firmiert seit dem 1. Januar 2007 familienintern als Oberhaupt des Hauses Habsburg.
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Die Habsburg bei Habsburg im Kanton Aargau gab dem Adelsgeschlecht seinen Namen.
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Kaiser waren sie im Heiligen Römischen Reich, Kaiser Österreichs und Könige Ungarns. Mit der Kriegserklärung von 1914 läuteten die Habsburger selbst das Ende ihrer Herrschaft ein – mit Folgen bis heute.
So sieht ein schwacher Abgang aus. Bei Nacht und Nebel schlichen sich die einst mächtigen Habsburger aus dem Schloss Schönbrunn in Wien. Kaiser Karl I., als tiefreligiöser Herrscher im Grunde auch in dieser Stunde noch beseelt von seinem angeblichen göttlichen Auftrag, liess sich und seine Frau Zita am 11. November 1918 ins 50 Kilometer entfernte Schloss Eckartsau bringen.
Seine Leibwache hatte den Dienst quittiert, an den Autos waren die Insignien der Habsburger entfernt worden, der Kaiser trug Zivil statt Uniform. Alles aus Angst vor der Wut des hungernden Volks. «Wir alle hatten Tränen in den Augen», erinnerte sich der letzte kaiserliche Finanzminister Josef Redlich an den Abschied vom Regenten.
«Ein unordentlicher roter Lappen»
Vier Jahre zuvor hatte das Land mit seiner Kriegserklärung an Serbien den Ersten Weltkrieg ausgelöst. 1914 war es grösser als das Deutsche Reich, eine Grossmacht mit 50 Millionen Bürgern und einem Dutzend Völkern. Jetzt war der Weltkrieg vorbei, eine 650 Jahre alte Dynastie war Geschichte, die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn war praktisch aufgelöst. Ein Machtvakuum mit vielen ungelösten Konflikten entstand.
Auch der Start der Republik misslang. Beim Hissen der rot-weiss-roten Flagge vor dem Parlament fehlte das weisse Mittelteil. Jemand hatte es herausgeschnitten. «Ein unordentlicher roter Lappen stieg durch die Luft bis zur Spitze der hohen Stange», schilderte der Journalist Richard Bermann – und deutete das Geschehen als übles Vorzeichen für den neuen Staat.
Der Zerfall des Riesenreichs - das vom Bodensee bis in die heutige Ukraine reichte, zu dem Prag gehörte, das grosse Teile des Balkans umfasste und sich bis zum Gardasee erstreckte - geschah unter dem von den USA propagierten Motto «Selbstbestimmungsrecht der Völker». Es entstanden Staaten wie Polen, die Tschechoslowakei und das spätere Jugoslawien. Italien bekam Südtirol, Ungarn verlor grosse Teile seines Gebiets.
Trianon-Trauma in Ungarn
Von Österreich blieb ein winziger Rest. Die Nachwirkungen sind bis in die heutige Politik zu spüren. Österreich ist die Schutzmacht der deutschsprachigen Südtiroler und will ihnen nun gar zum Ärger Italiens einen Pass anbieten. In Ungarn wird das damalige Geschehen bis heute politisch ausgenutzt.
Denn die Ungarn erlebten die Zerschlagung ihres Landes durch den Friedensvertrag von Trianon (1920) als Trauma. Der autoritäre Staatsführer der Zwischenkriegszeit, Miklos Horthy, erhob die «Revision», die Zurückeroberung der «verlorenen Landesteile», zur Staatsdoktrin – und wurde damit zum Verbündeten Hitlers im Zweiten Weltkrieg und beim Holocaust. In der kommunistischen Zeit (1948/49-1989) war Trianon tabu – waren doch die meisten Nutzniesser der ungarischen Gebietsverluste nunmehr «sozialistische Bruderländer».
Nach der demokratischen Wende machte die ungarische Rechte das Trianon-Trauma zu einem Leitmotiv ihrer nationalistischen Mobilisierung. Der rechts-nationale Ministerpräsident Viktor Orban erklärte den 4. Juni, den Jahrestag der Unterzeichnung des Trianon-Abkommens, per Gesetz zum «Tag des nationalen Zusammenhalts».
«Völkerfamilie» oder «Völkerkerker»?
Die Geschichte des Untergangs der Habsburger ist eine Geschichte über das Verkennen des Wandels. «Das Habsburgerreich war ein hochkomplexes politisches Kunstprodukt von Völkern und Staaten, die aus eigenem Antrieb kaum zueinandergefunden hätten, die wenig miteinander verband als eben der Umstand, dass sie alle aus Wien regiert wurden», schreibt der Autor Kersten Knipp.
Für die einen war das Reich eine «Völkerfamilie», für die anderen war es ein «Völkerkerker». Mit seiner Aura des Gerechten war es Kaiser Franz Joseph I. jahrzehntelang gelungen, den aufkommenden Nationalismus noch zu neutralisieren. Als sein Nachfolger Karl I. in letzter Minute den Ruf der Zeit hören wollte, war es zu spät.
Das Völkermanifest vom 16. Oktober 1918 war ein dramatischer kaiserlicher Hilfeschrei: «Österreich soll, dem Willen seiner Völker gemäss, zu einem Bundesstaate werden, in dem jeder Volksstamm auf seinem Siedlungsgebiete sein eigenes staatliches Gemeinwesen bildet.» Das Angebot, das die Krone in einem neuen Bund retten sollte, beeindruckte niemanden mehr. Die politischen Weichen waren längst gestellt. In völliger Verkennung der Machtsituation dankte Karl I. nicht ab, sondern verzichtete nur auf jede persönliche Teilnahme an den Regierungsgeschäften.
Erschütterndes Beispiel der Zarenfamilie
Im Jahr zuvor hatte das erschütternde Schicksal der Zarenfamilie in Russland gezeigt, dass Herrschen ohne Voraus- und Rücksicht, ein Regieren ohne Reformen ein Auslaufmodell war. In der Februarrevolution 1917 stürzte die Monarchie – die Romanow-Dynastie dankte nach drei Jahrhunderten ab. Ein halbes Jahr später ergriffen der radikale Revolutionär Lenin und seine kommunistischen Bolschewiki in der Oktoberrevolution die Macht.
Russland versank in einem Bürgerkrieg – Rot kämpfte gegen Weiss und ausländische Interventen. In diesem Chaos ermordeten die Bolschewiki im Juli 1918 in Jekaterinburg den letzten Zaren Nikolaus II. und dessen Familie. Der Bürgerkrieg, in dem schliesslich die Kommunisten siegten, war für Russland noch blutiger als der Erste Weltkrieg.
«Die Bilanz der menschlichen Katastrophe, die Russland zwischen 1914 und 1921 erlebte, ist nur ungefähr zu beziffern: Krieg, Terror, Epidemien und Hunger forderten schätzungsweise zwölf bis dreizehn Millionen Opfer» – das schreibt der Historiker Nikolaus Katzer.
«Der Rest ist Österreich»
Wie in der Donaumonarchie fielen auch im Zarenreich die Völker an den Rändern ab: Finnland, die baltischen Staaten und Polen wurden 1918 unabhängig. In anderen Regionen wie der Ukraine oder im Kaukasus war der nationale Aufbruch von kurzer Dauer. Sie blieben bei der Sowjetunion, die 1922 gegründet wurde.
Am 10. September 1919 unterzeichneten Österreich und die Alliierten den Vertrag von St. Germain, der die Auflösung Österreich-Ungarns regelte. Aus dem Vielvölkerstaat wurde ein Rumpfstaat mit 6,5 Millionen Einwohnern – in der damaligen öffentlichen Meinung kaum lebensfähig. Mit einem gewissen Zynismus meinte Frankreichs Premier Georges Clemenceau: «Der Rest ist Österreich.»
Dieser Frieden unter dem Diktat der Sieger - die obendrein den von Österreich gewollten Anschluss an Deutschland untersagten - wurde zum politischen Geschenk für die Nazis, die gegen die Verträge agitierten. 20 Jahre später kam es auf Befehl Adolf Hitlers zum «Anschluss» Österreichs an das Deutsche Reich.
Der Weg zum «Anschluss» Österreichs an Hitler-Deutschland
Der Weg zum «Anschluss» Österreichs an Hitler-Deutschland
14.03.1938, Österreich, Wien: in einem Auto stehend grüsst Adolf Hitler die ihm zujubelnde Menschenmenge in Wien, neben ihm sitzt der österreichische Kanzler Arthur Seyss-Inquart. Am 12. März 1938 überschreiten Soldaten der deutschen Wehrmnacht die Grenze zur Alpenrepublik. Der «Anschluss» wird unter dem Jubel hunderttausender Österreicher vollzogen; «Österreich» hört für sieben Jahre auf zu existieren.
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Vor 80 Jahren zwang der Diktator Adolf Hitler Österreich zum «Anschluss» an das Deutsche Reich. Die NS-Herrschaft dauerte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Im Bild: Ein Gedenkstein aus dem ehemaligen KZ-Mauthausen steht vor dem Geburtshaus von Adolf Hitler in Österreich, Braunau.
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Ein Rückblick: 10.09.1919: Im Friedensvertrag von St. Germain wird das frühere Habsburger Kaiserreich aufgeteilt. Die Siegermächte des Ersten Weltkriegs verbieten der Republik Österreich einen «Anschluss» an Deutschland.
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1925/26: Der «Anschluss» ist ein wichtiger Programmpunkt in Adolf Hitlers Streitschrift «Mein Kampf».
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30. Januar 1933: Der gebürtige Österreicher Hitler wird deutscher Reichskanzler. Die Schwesterpartei in der Alpenrepublik sieht sich im Aufwind, wird aber im selben Jahr verboten.
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25. Juli 1934: Österreichische Nationalsozialisten unternehmen einen Putschversuch. Dabei wird der autoritäre Bundeskanzler Engelbert Dollfuss erschossen. Sein Nachfolger wird Kurt Schuschnigg (2 v. l.). Er stellt sich auch mit anfänglicher Hilfe Italiens gegen einen «Anschluss».
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11. Juli 1936: Im sogenannten Juliabkommen respektiert Deutschland die Souveränität des Nachbarlandes. Österreich muss aber Nationalsozialisten in seine Regierung aufnehmen.
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12. Februar 1938: Auf seiner Residenz Berghof erpresst Hitler von seinem Gast Schuschnigg die Ernennung seines Vertrauten Arthur Seyss-Inquart zum Innen- und Polizeiminister. Auch das Verbot der österreichischen Nationalsozialisten müsse aufgehoben werden.
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11. März 1938: Nach Hitlers Drohung einzumarschieren, tritt Schuschnigg zurück. Den Plan einer Volksbefragung über Österreichs Unabhängigkeit hatte er aufgeben müssen.
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12. März 1938: Ohne auf Widerstand zu stossen, marschieren Hitlers Truppen in Österreich ein. Drei Tage später bejubeln ihn bis zu 250'000 Menschen in Wien. In Volksabstimmungen in Deutschland und Österreich am 10. April votieren offiziell mehr als 99 Prozent für den «Anschluss».
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Scharfes Bewusstsein für Minderheiten
Dass die von US-Präsident Woodrow Wilson propagierte «Selbstbestimmung der Völker« ihre realen Tücken hatte, wurde schon unmittelbar nach dem Krieg sichtbar. Durch die neuen Grenzen entstand ein besonders scharfes Bewusstsein dafür, wer die Mehrheit, wer die Minderheit ist. «Fünf Millionen Deutschsprachige lebten auf dem Gebiet der Tschechoslowakei sowie in Italien, Jugoslawien, Ungarn, Rumänien und Polen», listet der Autor Hannes Leidinger auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte dies zu Vertreibungen und Verfolgungen deutscher Minderheiten im östlichen Europa führen.
Karl I. bleibt im Rückblick eine tragische Figur. Seit seiner Machtübernahme 1916 hatte er versucht, Frieden mit den Alliierten zu schliessen. Als seine geheimen Sondierungen öffentlich wurden, war der deutsche Bündnispartner geschockt und Karl fortan noch mehr an den Rand gedrängt. Den Untergang des Reiches verfolgte er nach der Zwischenstation in Eckartsau zunächst vom Schweizer Exil aus, bevor er auf der Atlantik-Insel Madeira seine letzte Heimat fand. Wegen Geldnot liess er eine Erkältung nicht behandeln und erkrankte an einer Lungenentzündung, an der er 1922 mit 34 Jahren starb.
2004 wurde der äusserst gläubige Herrscher von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Der letzte Habsburger auf dem Kaiserthron sei ein «vorbildlicher Christ, Ehemann, Familienvater und Herrscher» gewesen.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
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Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
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Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
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Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
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Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
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Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
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Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
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Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
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Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
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Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
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Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
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Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
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Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
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Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
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Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
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Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
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Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
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Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
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Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
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Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
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Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
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