Nicola Aceto von der ETH Zürich erhält den diesjährigen Schweizer Wissenschaftspreis Latsis. Er wird für seine Beiträge zur Bekämpfung von Tumormetastasen geehrt.
Thomas Berger von der Universität Bern wird für seine innovativen Beiträge zur Entwicklung von internetbasierten Psychotherapien mit dem Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist ausgezeichnet.
Wissenschaftspreise für Berner Psychologen und ETH-Krebsforscher - Gallery
Nicola Aceto von der ETH Zürich erhält den diesjährigen Schweizer Wissenschaftspreis Latsis. Er wird für seine Beiträge zur Bekämpfung von Tumormetastasen geehrt.
Thomas Berger von der Universität Bern wird für seine innovativen Beiträge zur Entwicklung von internetbasierten Psychotherapien mit dem Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist ausgezeichnet.
Der Pionier der Online-Psychotherapie, Thomas Berger von der Universität Bern, erhält den Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist. Der Nachwuchspreis Latsis geht an den Krebsforscher Nicola Aceto von der ETH Zürich für seine Beiträge zur Bekämpfung von Metastasen.
Zum zweiten Mal werden die beiden nationalen Wissenschaftspreise der Stiftungen Marcel Benoist und Latsis gemeinsam verliehen.
Thomas Berger und Nicola Aceto würden beide mit ihrer Arbeit grosse Verdienste für unsere Gesellschaft leisten und exemplarisch für die Exzellenz des Schweizer Forschungsplatzes stehen, liess sich Bundespräsident und Präsident der Marcel Benoist Stiftung, Guy Parmelin, in einer Mitteilung vom Montag zitieren. Der Schweizer Nationalfonds (SNF) übernahm die Selektion der Preisträger im Auftrag der Stiftungen.
Online-Therapie
Der 1971 geborene Psychologieprofessor Thomas Berger beschäftigt sich in seiner Forschung damit, wie digitale Hilfsmittel wie Apps und Webseiten zur Prävention und Behandlung von psychischen Problemen und Störungen helfen können. Die von Berger entwickelten internetbasierten Selbsthilfeprogramme eignen sich beispielsweise zur Therapie von Angststörungen, Depressionen, Schlafstörungen oder bieten Unterstützung bei psychischen Problemen nach Krankheiten und Trennung.
Der in der Entwicklung, Testung und Umsetzung solcher Online-Methoden geltende Pionier habe deren Wirkung empirisch belegt, hiess es in der Mitteilung. Solche Behandlungsmethoden würden für Betroffene nicht nur die Hürde für eine Therapie senken, sondern ihre Bedeutung hätte im Zuge der Corona-Pandemie auch gesamtgesellschaftlich zugenommen.
Berger entwickelte auch sogenannte «Blended Treatments», ein Zusammenspiel von regulärer Behandlung und Online-Methoden. Derzeit erarbeitet er mit Kooperationspartnern eine App zur Suizidprävention sowie digitale Anwendungen, mit denen schwer zu erreichbare Gruppen wie Geflüchtete einfacher zu erreichen sein sollen.
Die mit 250'000 Franken dotierte, als Schweizer Nobelpreis geltende Auszeichnung der Marcel Benoist Stiftung wird seit 1920 für herausragende Forschung verliehen, die für das menschliche Leben von Bedeutung ist. Bereits elf Preisträger erhielten später den «richtigen» Nobelpreis.
Den Metastasen auf der Spur
Als Vorläufer von Metastasen gelten vom ursprünglichen Tumor abgelöste Zellen, die im Blut zirkulieren. Fachleute sprechen von zirkulierenden Tumorzellen (CTC).
Der Biotechnologe und seit diesem Jahr an der ETH Zürich tätige ausserordentliche Professor für molekulare Onkologie, Nicola Aceto, fand heraus, dass Ansammlungen solcher Tumorzellen besonders häufig Metastasen bilden. Wenn es gelingen würde, diese Cluster aufzuspalten, liesse sich der Krebs zähmen, wie der 1982 in Italien geborene Forscher daraus ableitete. Ebenfalls gelang es ihm, lebensfähige CTC aus praktisch allen Krebsarten zu isolieren.
Seine Erkenntnisse flossen bereits in klinische Studien ein und trugen zur Entwicklung von Diagnose- und Prognose-Instrumenten für metastasierende Tumore bei, wie es in der Mitteilung weiter hiess.
Der SNF vergibt den mit 100'000 Franken dotierten Latsis-Preis seit 1983 jedes Jahr im Auftrag der Latsis-Stiftung und würdigt damit Forschende unter 40 Jahren, die in der Schweiz tätig sind.
Bundespräsident Parmelin wird die Auszeichnungen am 4. November den Preisträgern im Berner Rathaus überreichen.