Versenkter Panzerkreuzer Wrack der «SMS Scharnhorst» entdeckt

dpa/uri

6.12.2019

Bei schweren Gefechten im Winter 1914 wurde das deutsche Kriegsschiff «SMS Scharnhorst» mitsamt 860 Mann Besatzung von der britischen Marine versenkt. Forscher haben das Wrack jetzt im Südatlantik geortet.

Das Wrack des deutschen Kriegsschiffes sei vor den Falklandinseln entdeckt worden, teilte der Falklands Maritime Heritage Trust am Donnerstag mit. Mit Unterwasserrobotern sei das Flaggschiff der Ostasienstaffel der Kaiserlichen Marine 98 Seemeilen südöstlich von Stanley in einer Tiefe von 1610 Metern gefunden worden.

«Der Moment der Entdeckung war aussergewöhnlich. Wir jagen oft Schatten auf dem Meeresboden, aber als die ‹Scharnhorst› zum ersten Mal auftauchte, gab es keinen Zweifel daran, dass es sich um eines der deutschen Schiffe handelte», sagte der Expeditionsleiter Mensun Bound. «Wir schickten einen Unterwasserroboter zur Erkundung hinunter und waren fast sofort in einem Trümmerfeld des Krieges. Plötzlich tauchte sie aus der Dunkelheit auf, mit grossen Kanonen, die in alle Richtungen zeigten.»



Die «SMS Scharnhorst» war am 8. Dezember 1914 zu Beginn des 1. Weltkriegs von der britischen Marine mitsamt 860 Mann Besatzung versenkt worden. Insgesamt kamen bei den Gefechten, bei denen noch weitere deutsche Kriegsschiffe zerstört wurden, rund 2'200 Soldaten ums Leben. Auch der Kommandant des Geschwaders, Admiral Maximilian Graf von Spee, und seine zwei Söhne wurden bei der Schlacht getötet.

«Als eine der vielen Familien, die von den schweren Verlusten am 8. Dezember 1914 in der Schlacht vor den Falklandinseln betroffen waren, ist die Entdeckung der ‹Scharnhorst› für uns bittersüss», sagte der Nachfahre des Admirals, Wilhelm Graf von Spee. «Wir trösten uns mit dem Wissen, dass die letzte Ruhestätte von so vielen gefunden wurde und jetzt erhalten werden kann, während wir gleichzeitig an den unsagbaren Verlust von Menschenleben erinnert werden.»

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite