Neue Studie stellt Theorie auf Aus diesem Grund haben wir Zahnschmerzen

sda / tjnj

21.5.2025 - 22:30

Zahnschmerzen sind womöglich ein 500 Millionen Jahre altes Überbleibsel der Evolution. (Symbolbild)
Zahnschmerzen sind womöglich ein 500 Millionen Jahre altes Überbleibsel der Evolution. (Symbolbild)
Bild: Christin Klose/dpa

Vor 500 Millionen Jahren entwickelten unsere Vorfahren im Meer die Vorläufer unserer Zähne. Ihre vermutete Funktion könnte erklären, warum wir uns heutzutage mit Zahnschmerzen herumplagen müssen.

Keystone-SDA, sda / tjnj

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  • Laut einer neuen Studie entstanden die Vorläufer unserer Zähne vor 500 Millionen Jahren, als unsere Vorfahren noch im Meer schwammen.
  • Die Fische sollen die sogenannten Odontoden auf der Haut getragen haben.
  • Obwohl wir unsere Zähne heute als Kauwerkzeug benutzen, gehen die Forscher*innen davon aus, dass ihre Vorläufer dem Weiterleiten von Empfindungen dienten.
  • Zahnschmerzen sollen demnach ein Überbleibsel dieser sensorischen Funktion sein.

Zähne dienen Menschen heute als Kauwerkzeug. Dass sie häufig empfindlich reagieren – etwa auf Kälte – oder sogar schmerzen, könnte möglicherweise daran liegen, dass sie evolutionär eine ganz andere Funktion hatten, wie eine am Mittwoch in der Fachzeitschrift «Nature» erschienene Studie zeigt.

Diese geht davon aus, dass die Vorläufer der Zähne – als Odontoden bezeichnete Strukturen – nicht im Mund, sondern auf der Haut der ersten Fische vor etwa 500 Millionen Jahren entstanden sind und eine sensorische Aufgabe hatten.

Auch heute noch haben einige Fische, darunter Haie, Rochen oder Welse, mikroskopisch kleine Zähne auf der Haut, welche diese rau wie Schleifpapier machen.

Sensorische Informationen

Zum möglichen Nutzen der Odontoden gibt es verschiedene Theorien: Sie schützten die Fische möglicherweise einst vor Fressfeinden, halfen bei der Fortbewegung oder dienten als Mineralstoffspeicher. Eine andere Möglichkeit: Sie hatten sensorische Funktionen und leiteten Empfindungen an Nerven weiter.

Letztere Theorie halten Forscher der Universität Chigaco als Autoren der aktuellen Studie in «Nature» für am wahrscheinlichsten. Eine der Autorinnen, die Paläontologin Yara Haridy, untersuchte hunderte fossile Wirbeltiere mit einem CT-Scanner.

Die Fähigkeit, die Eigenschaften des Wassers um sie herum wahrzunehmen, war den Forschern zufolge für die Tiere sehr wichtig. Haridy zufolge entwickelten Fische im Laufe der Zeit Kiefer und es wurde «vorteilhaft, spitze Strukturen» in der Nähe des Mauls zu haben. Nach und nach entwickelten einige Fische spitze Odontoden «am Rand des Mauls, und schliesslich befanden sich einige direkt im Maul», erklärt Haridy.

Die Forscherin kam nach den Untersuchungen zu dem Ergebnis: Zahnschmerzen sind möglicherweise «eine uralte sensorische Eigenschaft, die unseren aquatischen Vorfahren vielleicht beim Überleben geholfen hat».