Angst vor AnschlägenPutin ist nur noch im gepanzerten Zug unterwegs
tafi
16.2.2023
Wladimir Putin fährt lieber Bahn: Der russische Machthaber geht bei seinen Reisen auf Nummer sicher und ist wohl vermehrt in einem Spezialzug unterwegs. Dafür wurde extra die Infrastruktur angepasst.
tafi
16.02.2023, 12:03
16.02.2023, 12:11
tafi
Despoten unterwegs: Nicht nur Nordkoreas Diktator Kim Jong-un ist vorzugsweise mit der Bahn unterwegs. Auch Wladimir Putin geht auf Nummer sicher: Der russische Präsident verzichtet offenbar aus Angst vor Anschlägen auf Flugreisen und fährt vor allem mit einem gepanzerten Zug durch Russland. Das berichtet «Dossier Center»: Das russische Onlineportal des Oppositionellen Michail Chodorkowski beruft sich auf anonyme Quellen des Kremlchefs und Mitarbeiter der Präsidialverwaltung.
Demnach hat Putin den speziellen Zug schon 2014 und 2015 ausrüsten lassen, benutze ihn aber erst seit Herbst 2021 häufiger. Damals hatte Russland begonnen, den Krieg gegen die Ukraine mit Truppenkonzentrationen an der Grenze aktiv vorzubereiten. Neben Wladimir Putin darf nur der Premierminister Russlands, aktuell Michail Mischustin, den Zug benutzen.
Eigene Bahnhöfe und Schienen
Züge lassen sich anders als Flugzeuge schwer orten. Ausserdem wird bei Bedarf offenbar der reguläre Fahrplan der russischen Eisenbahn angepasst: Wenn Wladimir Putin mit seinem gepanzerten Sonderzug unterwegs ist, kommt er mit Höchstgeschwindigkeit und ohne Zwischenstopps ins Ziel.
Nach dem Beginn der Invasion der Ukraine vor einem Jahr habe Putin begonnen, den Zug regelmässig zu nutzen, zitiert «Dossier Center» einen Informanten aus dem Kreml-Umfeld. Insbesondere würde der Kremlchef mit dem Zug zu seiner Residenz in Waldai, etwa 400 Kilometer nordwestlich von Moskau gelegen, fahren.
Recherchen des Portals «Projekt» scheinen diese Aussage zu stützen: «Zu allen Hauptwohnsitzen von Wladimir Putin wurden Eisenbahnlinien verlegt oder erneuert.» In der Nähe der Residenzen, unter anderem in Sotschi, seien zudem geheime Bahnhöfe gebaut worden.
Gut getarnt und speziell ausgestattet
Putins gepanzerter Sonderzug verfügt laut «Dossier Center» über ein Schlaf- und ein Arbeitszimmer für den Präsidenten. Zudem gebe es Wagen für Begleitpersonen und für Besprechungen. Dabei ist der Zug äusserlich kaum von den normalen russischen Fernreisezügen zu unterscheiden. Er sei ebenso grau lackiert und verfüge über die gleichen roten Streifen an der Seite.
Nur bei genauerem Hinsehen könne man erkennen, dass es sich um einen besonderen Zug handele. Er werde von weit schweren Diesellokomotiven gezogen. Einzelne Wagen hätten sechs statt vier Achsen, was wohl dem zusätzlichen Gewicht durch die Panzerung geschuldet ist. Zudem seien auf den Dächern der Wagen Funkantennen installiert, die von einer speziellen Abdeckung geschützt werden.
Offizielle Bilder von Putins Zug gibt es nicht. Einige wenige Aufnahmen existieren lediglich von einem Vorgängermodell, in dem sich Putin 2012 ablichten liess.
So sieht Kims Sonderzug aus
Wenn Kim Jong Un im «grünen Biest» angerollt kommt, dann ist ihm ein grosser Bahnhof gewiss: Vor dem zweiten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump ist Kim Jong Un im Februar 2019 an der vietnamesischen Grenze mit grossem Aufgebot empfangen worden.
Für die Reise zum Gipfeltreffen der beiden Staatschefs in Hanoi wählte Nordkoreas Machthaber die Panoramaroute und fuhr mehr als 4000 Kilometer mit dem Zug.
Bild: Keystone
Selbst ein diktatorischer Machthaber muss für Zigarettenpausen aussteigen.
Bild: Keystone
Kim Jong Un musste auf seiner mehrtägigen Reise China von Nord nach Süd durchqueren.
Bild: Keystone
Nordkoreas Diktatoren-Dynastie Kim hat ein Faible für das Reisen auf Schienen.
Bild: Keystone
Die Privatzüge der Kims sind rollende Luxuspaläste mit edlem Interieur und allen Annehmlichkeiten, die ein Diktator auf Reisen braucht.
Bild: Keystone
Dafür stellen die Luxuszüge keine Geschwindigkeitsrekorde auf. Aufgrund der schweren Panzerung zuckeln sie mit maximal 60 km/h durchs Land.
Bild: Keystone
Kim Jong Il, der Vater von Koreas aktuellem Machthaber, litt unter extremer Flugangst und fuhr grundsätzlich mit demr Bahn. Er soll über sechs Privatzüge mit 90 gepanzerten Wagen verfügt haben.
Bild: Keystone
Die Paranoia fuhr bei Kim Jong Il immer mit: Hier macht er sich im Führerstand ein Bild über die Funktionstüchtigkeit seiner Festung auf Rädern.
Bild: Keystone
Bei einer Russlandreise Kim Jong Ils durften sich die Anwohner den Bahnhöfen nicht nähern.
Bild: Keystone
Ironischerweise starb Kim Jong Il 2011 ausgerechnet in einem Zug. Sein Volk verbeugte sich in einer landesweiten Schweigeminute anordnungsgemäss.
Bild: Keystone
Kim Jong Il (links) hat seine Vorliebe für Zugfahrten von seinem Vater, Nordkoreas Staatsgründer Kim Il Sung, in die Wiege gelegt bekommen.
Bild: Keystone
Kim Il Sung war der reisefreudigste in der Diktatorendynastie: Er furh mit dem Zug sogar bis in die damalige DDR.
Bild: Keystone
Der aktuelle Führer Nordkoreas, Kim Jong Un, begnügt sich aus Propagandazwecken auch mal mit der Fahrt in einer nagelneuen U-Bahn.
Bild: Keystone
So sieht Kims Sonderzug aus
Wenn Kim Jong Un im «grünen Biest» angerollt kommt, dann ist ihm ein grosser Bahnhof gewiss: Vor dem zweiten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump ist Kim Jong Un im Februar 2019 an der vietnamesischen Grenze mit grossem Aufgebot empfangen worden.
Für die Reise zum Gipfeltreffen der beiden Staatschefs in Hanoi wählte Nordkoreas Machthaber die Panoramaroute und fuhr mehr als 4000 Kilometer mit dem Zug.
Bild: Keystone
Selbst ein diktatorischer Machthaber muss für Zigarettenpausen aussteigen.
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Kim Jong Un musste auf seiner mehrtägigen Reise China von Nord nach Süd durchqueren.
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Nordkoreas Diktatoren-Dynastie Kim hat ein Faible für das Reisen auf Schienen.
Bild: Keystone
Die Privatzüge der Kims sind rollende Luxuspaläste mit edlem Interieur und allen Annehmlichkeiten, die ein Diktator auf Reisen braucht.
Bild: Keystone
Dafür stellen die Luxuszüge keine Geschwindigkeitsrekorde auf. Aufgrund der schweren Panzerung zuckeln sie mit maximal 60 km/h durchs Land.
Bild: Keystone
Kim Jong Il, der Vater von Koreas aktuellem Machthaber, litt unter extremer Flugangst und fuhr grundsätzlich mit demr Bahn. Er soll über sechs Privatzüge mit 90 gepanzerten Wagen verfügt haben.
Bild: Keystone
Die Paranoia fuhr bei Kim Jong Il immer mit: Hier macht er sich im Führerstand ein Bild über die Funktionstüchtigkeit seiner Festung auf Rädern.
Bild: Keystone
Bei einer Russlandreise Kim Jong Ils durften sich die Anwohner den Bahnhöfen nicht nähern.
Bild: Keystone
Ironischerweise starb Kim Jong Il 2011 ausgerechnet in einem Zug. Sein Volk verbeugte sich in einer landesweiten Schweigeminute anordnungsgemäss.
Bild: Keystone
Kim Jong Il (links) hat seine Vorliebe für Zugfahrten von seinem Vater, Nordkoreas Staatsgründer Kim Il Sung, in die Wiege gelegt bekommen.
Bild: Keystone
Kim Il Sung war der reisefreudigste in der Diktatorendynastie: Er furh mit dem Zug sogar bis in die damalige DDR.
Bild: Keystone
Der aktuelle Führer Nordkoreas, Kim Jong Un, begnügt sich aus Propagandazwecken auch mal mit der Fahrt in einer nagelneuen U-Bahn.