Behörden schalten sich einXhaka-Familie lässt historischen Villagarten in Liestal roden
Tobias Benz
8.10.2025
Das Anwesen am Holderstöckliweg in Liestal ist mittlerweile grösstenteils gerodet.
Bild:Google Maps
Im historischen Villenquartier von Liestal ist ein parkähnlicher Garten verschwunden. Die Anlage wurde Ende September vollständig gerodet, wie die Aargauer Zeitung berichtet. Das Anwesen gehört der Familie von Nati-Star Granit Xhaka.
Wie die Aargauer Zeitung berichtet, wurden in einer parkähnlichen Gartenanlage eines Privatgrundstücks in Liestal zahlreiche Bäume gerodet. Dabei handelt es sich um eine Liegenschaft am Holderstöckliweg, die der Generation Immobilien AG gehört. Im Verwaltungsrat der AG sitzen die Fussballstars Granit und Taulant Xhaka sowie Vater Ragip.
Wie die Generation Immobilien AG der Zeitung mitteilte, will sie die historische Villa aus dem Jahr 1915 «sorgfältig aufwerten» und «zusätzlichen Wohnraum schaffen». Die radikale Umgestaltung des Gartens stösst jedoch auf Unverständnis.
War die überraschende Rodung illegal?
Kanton und Stadt wurden von der radikalen Aktion überrascht, heisst es in dem Bericht. «Mit der Eigentümerschaft war abgemacht, dass sie sich noch einmal mit dem Kanton austauscht, bevor etwas an Haus oder Garten gemacht wird», heisst es seitens der Denkmalpflege des Kantons Baselland. Ein Termin sei bereits fixiert gewesen.
Doch dann waren die Bäume plötzlich verschwunden. Dieses Vorgehen entspreche nicht dem Sinn und Geist einer schutzwürdigen Umgebung, heisst es seitens der Denkmalpflege. Die Stadt Liestal kenne zwar keinen Baumschutz, doch das Quartier mit seinen Villen steht seit 2003 im Bundesinventar der schützenswerten Bauten. Zudem ist es mit dem höchsten Erhaltungsziel vermerkt, was bedeutet, dass die Substanz der Freiräume zu erhalten ist.
Die Rodung sorgt nun für Unruhe bei Stadt und Kanton, schreibt die «AZ». Das Fällen weiterer Bäume sei vorläufig gestoppt worden. Es laufe eine Abklärung, ob die Rodung unerlaubt war.
«Sicherheitsrisiko nicht länger vertretbar»
Die Generation Immobilien AG begründet ihre rasche Vorgehensweise mit Sicherheitsbedenken. Man habe eine fachkundige Analyse des Baumbestands durchgeführt und sei zu dem Schluss gekommen, dass ein grosser Teil des Baumbestands nach Jahren unzureichender Pflege in einem schlechten Zustand war.
Das Anwesen war seit rund zwei Jahren nicht mehr bewohnt gewesen. Nach starken Stürmen Ende August 2025 sei das «Sicherheitsrisiko für Personen und Gebäude nicht länger vertretbar gewesen», heisst es seitens der Eigentümer.