Nach Erdbeben in Afghanistan rund 2000 Tote
Nach mehreren starken Erdbeben in sind nach Einschätzung der Regierung rund 2000 Menschen ums Leben gekommen.
08.10.2023
Bei der Erdbebenserie im Westen Afghanistans sind nach Angaben der regierenden Taliban 2060 Menschen getötet worden. Ausser den Toten gebe es 1240 Verletze, 1320 Häuser seien völlig zerstört, sagte der Sprecher des Informationsministeriums Abdul Wahid Rajan, am Sonntag.
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- Die Anzahl der Todesopfer von mehreren schweren Erdbeben in Afghanistan hat sich laut einem Sprecher der radikalislamischen Talibanregierung auf mehr als 2000 Menschen verdoppelt.
- In 13 Dörfern seien insgesamt 2053 Menschen ums Leben gekommen, weitere 1240 Menschen seien verletzt worden, erklärte Regierungssprecher Sabihullah Mudschahid am Sonntag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X in Berufung auf die Katastrophenbehörde.
- 1320 Häuser seien vollständig zerstört worden
Hunderte Menschen seien in der Provinz Herat unter den Trümmern ihrer Häuser begraben.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte hatten am Samstag sieben Erdbeben in kurzer Folge die Gegend erschüttert. Die beiden heftigsten erreichten eine Stärke von 6,3. Ein Epizentrum lag 40 Kilometer nordwestlich der Stadt Herat. Es gab heftige Nachbeben. Die Erschütterungen waren Medien zufolge auch im benachbarten Iran und den afghanischen Provinzen Farah und Badghis zu spüren. Die Taliban baten auf der früher als Twitter bekannten Plattform X wohlhabende Landsleute um Hilfe für die Betroffenen.
Graben mit blossen Händen
Der Einwohner Abdul Schakor Samadi berichtete, in der Stadt Herat seien alle Menschen aus ihren Wohnungen gerannt. Er und seine Familie trauten sich nicht wieder zurück ins Haus. Die Telefonverbindungen in Herat waren unterbrochen.
Am Sonntag versuchten Menschen mit blossen Händen, Tote und Verletzte aus den Trümmern zu holen. Auf einem Video war zu sehen, wie Retter ein Baby befreiten, das bis zum Hals im Schutt steckte. Aus dem Trümmern ragte ein Hand, die das Mädchen hielt. Das sei die Mutter des Kindes, sagten Retter. Ob sie überlebt hat, war nicht klar.
Die Weltgesundheitsorganisation schickte zwölf Krankenwagen nach Herat, die Verletzte in Krankenhäuser brachten. Die meisten seien Frauen und Kinder, teilte die WHO auf X mit. Teams in Krankenhäusern unterstützen die die Behandlung und ermittelten den zusätzlichen Bedarf an Hilfsmitteln.
dpa/AFP