Nach gewaltiger Explosion Zahl der Toten und Verletzten im Iran weiter gestiegen

AFP/tpfi

27.4.2025 - 13:52

Nach der Explosion liegen Trümmer auf dem Boden.
Nach der Explosion liegen Trümmer auf dem Boden.
Mohammad Rasoul Moradi/Islamic Republic News Agency, IRNA/AP/dpa

Die Zahl der Toten und Verletzten nach einer Detonation und einem Feuer an einem wichtigen Hafen im Süden des Irans klettert weiter. Auch am Sonntag lodern die Flammen zunächst noch – der iranische Rote Halbmond meldete am Sonntag mindestens 28 Tote und mehr als 1000 Verletzte.

DPA, AFP/tpfi

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  • Nach der verheerenden Explosion im grössten Hafen des Iran steigt die Zahl der Todesopfer ständig weiter an.
  • Der iranische Rote Halbmond meldete am Sonntag mindestens 28 Tote, nachdem zuvor von 25 Toten die Rede gewesen war.
  • Die Zahl der Verletzten gab er mit mehr als 1000 an.

Die Zahl der Opfer einer gewaltigen Explosion und eines Feuers in der südiranischen Hafenstadt Schahid Radschai ist weiter gestiegen. Mindestens 28 Menschen seien ums Leben gekommen, etwa 1000 weitere seien verletzt worden, berichteten der iranische Rote Halbmond am Sonntag. Bislang seien erst zehn der Todesopfer identifiziert, darunter zwei Frauen, hiess es in den Berichten. Hubschrauber und Löschflugzeuge bekämpften die Flammen die Nacht hindurch aus der Luft. Das Feuer sei unter Kontrolle und könne aller Voraussicht nach am Sonntag vollständig gelöscht werden, hiess es.

Einige Aktivitäten in dem Hafen, einem wichtigen Umschlagplatz für Containerschiffe, auf dem jährlich mehr als 70 Millionen Tonnen Güter abgewickelt werden, seien bereits wieder angelaufen. Zum Beleg zeigte das Staatsfernsehen Aufnahmen eines Schiffs, von dem Container abgeladen wurden.

Irans Regierungssprecherin warnt nach der tödlichen Explosion im Süden des Landes vor voreiligen Spekulationen.
Irans Regierungssprecherin warnt nach der tödlichen Explosion im Süden des Landes vor voreiligen Spekulationen.
Bild: Razieh Pudat/Iranian Students' News Agency, ISNA/AP/dpa

Details zu den Ursachen der Explosion unweit von Bandar Abbas, der Hauptstadt der Provinz Hormusgan, waren rar. Die private Sicherheitsfirma Ambrey teilte jedoch mit, in dem Hafen sei im März eine Lieferung von «Natriumperchlorat-Raketentreibstoff» eingetroffen. Dies sei Teil einer Lieferung von zwei chinesischen Schiffen, über die die «Financial Times» erstmals im Januar berichtete.

Detonation wohl durch Raketentreibstoff

Der Treibstoff sollte nach Einschätzung von Experten dafür verwendet werden, durch Angriffe auf Israel während des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen verbrauchte Raketenbestände aufzustocken. «Der Brand war Berichten zufolge die Folge des unsachgemässen Umgangs mit einer Ladung Festtreibstoff für iranische ballistische Raketen», erklärte Ambrey.

Der Iran hat nicht bestätigt, die Lieferung angenommen zu haben. Eine Bitte um Stellungnahme an die iranische Mission bei den Vereinten Nationen blieb am Samstag unbeantwortet.

Schahid Radschai liegt gut 1.000 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Teheran an der Strasse von Hormus, einer Meerenge, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman verbindet. Durch die Meerenge werden fast 20 Prozent des gehandelten Öls transportiert. Die Explosion ereignete sich, während sich der Iran und die USA im Oman zu ihrer dritten Verhandlungsrunde über eine Begrenzung des iranischen Atomprogramms trafen.