«Ich dachte, ich wäre sicher»Zürcher Polizist belästigt junge Touristin sexuell
uri
5.1.2023
Eine 19-jährige Touristin fordert Hilfe von der Stadtpolizei Zürich an und wird von einem Beamten sexuell belästigt. Daraufhin geht sie mit einem Video an die Öffentlichkeit.
uri
05.01.2023, 18:57
uri
Die 19-jährige Sarah Djuric aus Österreich hat ein Tiktok-Video veröffentlicht, in dem sie einen Beamten der Zürcher Stadtpolizei von hinten zeigt. Dazu schreibt die junge Frau: «Ich, die dachte, der Polizist wird mir weiterhelfen.»
Im Weiteren zeigt sie Ausschnitte der nach dem Einsatz folgenden E-Mails des Beamten. Hierin wird die Frau einerseits scheinbar freundschaftlich belehrt. Der Polizist schreibt unter anderem aber auch: «Weisst du, was junge Männer sehen, wenn sie dich anschauen? Eine Sexbombe! Der Männertraum!» Und weiter: «Ja, das willst du ja auch».
Djuric hatte die Polizei laut «20 Minuten» nach einem Vorfall, zu dem sie sich nicht äussern wollte, am Dienstagmorgen in einem Hotel in Zürich gerufen. Sie sagte dem Nachrichtenportal: «Ich dachte, ich wäre sicher, als die Polizei eintraf, doch da lag ich falsch. Ich wurde von einem Polizisten sexuell belästigt.»
Bereits im Gespräch mit dem Polizisten im Hotel habe sie ein komisches Gefühl gehabt, sich aber gedacht, dass sie sich das nur einbilde. Nach den E-Mails des Mannes wisse sie nun aber, dass er sie «von Anfang an sexualisiert» habe.
Weil sie sich nach den Botschaften des Polizisten «dreckig und verloren gefühlt» habe, sei sie mit dem Video an die Öffentlichkeit gegangen. «Ich konnte kaum glauben, dass mir so etwas passiert und ich wusste, dass man mir ohne Beweise nicht glauben würde», sagte sie zu «20 Minuten».
Laut dem Bericht meldete sich die Stadtpolizei von sich aus bei der jungen Frau und habe ihr auch empfohlen, Anzeige zu erstatten.
Die Medienchefin der Stadtpolizei Zürich, Judith Hödl, sagte «20 Minuten»: «Wir distanzieren uns in aller Form von diesem Verhalten, das entspricht in keiner Weise dem Standard, den wir von unseren Mitarbeitenden erwarten.» Der Vorgang werde bereits intern abgeklärt, personalrechtliche Massnahmen bezüglich des Mitarbeiters würden geprüft.