Kriminalität Zugriff nach Messerattacke in Duisburger Fitnessstudio

dpa/tpfi

23.4.2023 - 14:12

Tatverdächtiger nach Attacke in Duisburger Fitnessstudio festgenommen

Tatverdächtiger nach Attacke in Duisburger Fitnessstudio festgenommen

Duisburg, 23.04.2023: Nach der Attacke in einem Fitnessstudio in der Duisburger Innenstadt ist in der Nacht zum Sonntag ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Dabei handelt es sich um einen 26-jährigen syrischen Staatsbürger. Das teilte die Staatsanwaltschaft Duisburg am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Bei dem Angriff am Dienstagabend waren vier Menschen mit einer Hieb- und Stichwaffe schwer verletzt worden. Nach dem Verdächtigen war seit Freitag auch mit Fotos aus einer Überwachungskamera gefahndet worden. Der Zugriff sei kurz nach Mitternacht erfolgt, berichtete die Duisburger Staatsanwaltschaft. Der Verdächtige werde an diesem Montag dem Haftrichter vorgeführt. Weitere Einzelheiten zu dem Zugriff und zu Hintergründen der Tat wurden zunächst nicht mitgeteilt.

23.04.2023

Eine bislang völlig unerklärliche Bluttat in einem Fitnessstudio in Duisburg trifft vier Opfer – fünf Tage später hat die Polizei nun einen Tatverdächtigen gefasst.

DPA, dpa/tpfi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach der Messerattacke in einem Duisburger Fitnessstudio hat die Polizei in Duisburg einen Tatverdächtigen festgenommen.
  • Der syrische Staatsangehörige soll am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. 
  • Bei dem Angriff sind vier Männer lebensgefährlich verletzt worden. 

Fünf Tage nach der blutigen Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio ist in der Nacht zum Sonntag ein 26-jähriger Tatverdächtiger festgenommen worden. In der Wohnung des syrischen Staatsangehörigen stellten Spezialeinheiten bei ihrem Zugriff kurz nach Mitternacht zwei Messer sicher. Sie kämen als mögliche Tatwaffe infrage, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg am Sonntag mit. «Die Ermittlungen zu den Hintergründen und zum Motiv der Tat dauern an.» Einzelheiten dazu wurden nicht bekannt.

Bei dem Angriff am Dienstagabend waren vier Menschen mit einer Hieb- und Stichwaffe schwer verletzt worden – ein 21-Jähriger schwebt noch immer in Lebensgefahr.

Fahndung mit Fotos aus einer Überwachungskamera

An diesem Montag soll der Beschuldigte unter anderem wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes einem Haftrichter vorgeführt werden. Der Zugriff sei zwei Männern zu verdanken, die sich am Samstagnachmittag gemeinsam an die Polizei gewandt hätten, teilten die Ermittler mit. Nach dem Verdächtigen war seit Freitag auch mit Fotos aus einer Überwachungskamera gefahndet worden. Seine Wohnung soll in unmittelbarer Nähe des Tatorts liegen. Zuerst hatte die «Bild» darüber berichtet.

Für die Bewohner der Ruhrgebietsstadt, die in den vergangenen Jahren schon öfter als Kriminalitätsbrennpunkt für Negativ-Schlagzeilen und Beunruhigung gesorgt hatte, ist die Nachricht von dem kurz nach Mitternacht gelungenen Zugriff eine grosse Erleichterung.

Motiv ist unklar

Die Sorge, dass ein Messerstecher tagelang frei herum läuft, war eine Belastung – auch, wenn NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bereits einen Tag nach der Tat etwas Entwarnung mit der Feststellung signalisiert hatte: «Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass es sich um eine Amoktat handelt.»

Dennoch lag das Motiv des Verbrechens auch am Sonntag zunächst noch völlig im Dunkeln. Die Staatsanwaltschaft beschränkte sich auf wenige Informationen.

Seit Tagen wurde spekuliert, ob die Bluttat im Fitnessstudio mit einem weiteren immer noch ungeklärten Verbrechen zusammenhängen könnte, das sich Ostersonntag ereignet hatte – ebenfalls in der Duisburger Innenstadt. Am 9. April war ein 35-Jähriger mit einer grossen Zahl an tödlichen Stich- und Schnittverletzungen auf der Strasse gefunden worden. Bekannte fanden den Mann, der kurz zuvor eine Party verlassen hatte.

«Bislang gibt es keinen Verdacht, dass der Beschuldigte auch in Zusammenhang mit der Tat von Ostern stehen könnte», teilte Mc Culler der dpa mit. «Wir ermitteln aber auch insoweit in alle Richtungen und überprüfen Zusammenhänge.»

Fahndung auch mit Fotos

Nach dem jetzt festgenommen Tatverdächtigen hatte die Duisburger Mordkommission seit Freitag auch mit Fotos aus einer Überwachungskamera gefahndet. Ob der bärtige Beschuldigte, wie zuvor von der «Bild» berichtet, von Nachbarn erkannt und von einem Spezialeinsatzkommando in seiner Wohnung überwältigt wurde, wollte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht kommentieren.

Von den vier Opfern der Attacke im Fitnessstudio waren am Wochenende ausser dem lebensgefährlich verletzten 21-Jährigen noch zwei 24-Jährige im Krankenhaus, aber nicht in Lebensgefahr. Lediglich ein 32-jähriger Verletzter konnte mittlerweile aus der Klinik entlassen werden. Ob sie Zufallsopfer waren, blieb zunächst unbeantwortet.