Bern Acht Gemeinden bei Moutier müssen über Zukunft der Sek entscheiden

hs, sda

1.3.2023 - 12:39

Mit dem Kantonswechsel von Moutier BE müssen die umliegenden Dörfer eine Lösung für die Sekundarschule finden. (Symbolbild)
Mit dem Kantonswechsel von Moutier BE müssen die umliegenden Dörfer eine Lösung für die Sekundarschule finden. (Symbolbild)
Keystone

In acht Gemeinden rund um Moutier BE ist für den 12. März eine Grundsatzabstimmung angesetzt. Dabei geht es um die Zukunft der Sekundarschule nach dem Kantonswechsel von Moutier in den Kanton Jura. Die Stimmbevölkerung muss zwischen zwei Modellen entscheiden: die Kinder nach Moutier in die jurassische Schule schicken oder in Grandval BE eine neue Sekundarschule in Kooperation mit Valbirse BE eröffnen.

Keystone-SDA, hs, sda

Die Abstimmung hat für die Gemeinderegierungen nur einen richtungsweisenden Wert und es ist eher unwahrscheinlich, dass sich alle acht Gemeinden für die gleiche Variante aussprechen. Die Abstimmung findet statt in Belprahon, Eschert, Grandval, Roches, Perrefitt, Corcelles, Crémines und Seehof.

Die Dörfer werden nicht selber über das Modell befinden können. Es ist wahrscheinlich, dass einige sich einer Variante anschliessen werden müssen, die sie nicht gewählt haben. Nach der Grundsatzabstimmung sind Sitzungen der verschiedenen Gemeinderäte angesagt.

Die politische Kampagne ist lebhaft und findet in Leserbriefe, in Broschüren oder in den Sozialen Netzwerken statt. Auch Gruppen wurden gegründet. In gewissen Stellungnahmen liegt auch weiterhin die Jurafrage zugrunde.

Informationsanlass

Sechs Informationsanlässe haben in den betroffenen Dörfer stattgefunden, um die Fragen der Bevölkerung zu klären. Bei den Fragen ging es um die Schulferien, welche im Kanton Bern und im Kanton Jura nicht deckungsgleich sind, und um die Sicherstellung des Fortbestands der Sekundarschule in Moutier. Diese besuchen rund 300 Schulkinder.

Die zwei Modellen sind tragbar und beide weisen Stärken und Schwächen auf, kommt der Experte, welcher vom Berner Regierungsrat für eine Lösungssuche beauftragt wurde, zum Schluss. Der Kanton Bern ist bereit beide Varianten zu unterstützen und hat keine Präferenz.

Interkantonales Modell

Falls das interkantonale Modell bevorzugt wird, dann müssen die Gemeinden beim Kanton Bern eine Bewilligung beantragen, damit die Kinder eine jurassische Schule besuchen dürfen. Die Bildungssysteme der zwei Kantone ähneln sich stark, was den Lehrplan und die Lehrmittel betrifft.

Die Anzahl Unterrichtsstunden pro Woche oder die Ferientermine sind hingegen in den Kantonen nicht deckungsgleich. Die Schulkinder würden beim Übertritt von der Primar- in die Sekundarschule I vom bernischen ins jurassische System wechseln und beim Eintritt in die Sekundarstufe II zurückwechseln.

In Bellelay BE besuchen schon jetzt jurassische und bernische Schulkinder die gleiche Schule. Seit Jahrzehnten gehen die Kinder von Lajoux JU und Les Genevez JU in die Schule «La Courtine», die dem bernischen Schulsystem untersteht. Bei der Einführung dieses Systems ging es dazumal, dass die Kinder eine Schule nahe an ihrem Wohnort besuche können.

Wenn das Modell der zwei Standorte Grandval und Valbirse gewählt wird, dann muss ein Schulverband gegründet werden, welchem die Dörfer beitreten müssen. Das Gebäude in Grandval müsste angepasst werden, damit es vier Klassen und 70 bis 80 zusätzliche Schulkinder aufnehmen kann.

Die Neuorganisation muss ab dem 1. Januar 2026 umsetzbar sein. An diesem Datum soll Moutier in den Kanton Jura wechseln.