Städtebau Agglolac-Partner rühren vor Parlamentsdebatten die Werbetrommel

sr, sda

2.3.2021 - 14:15

Kurz vor den entscheidenden Abstimmungen zum Städtebauprojekt Agglolac haben die drei Projektpartner Nidau, Biel und Mobimo am Dienstag die Werbetrommel für das Grossprojekt gerührt. Nidaus Stadtpräsidentin Sandra Hess sagte an einer Medienkonferenz, Agglolac sei keine luftige Idee mehr, sondern ein Projekt mit Hand und Fuss.

Keystone-SDA, sr, sda

Am Anlass auf dem früheren Gelände der Landesausstellung Expo.02 sagte Hess weiter, mit der geplanten «Marina» am verlängerten Nidauer Barkenhafen und dem neuen Uferpark entstehe ein neues Wahrzeichen von Nidau und Biel. Der Wunsch, die Stadt näher an den See zu bringen, gehe in Erfüllung, so Hess laut einer Mitteilung der Städte Biel und Nidau.

Biels Stadtpräsident Erich Fehr sagte, Biel und Nidau hätten gross geplant, seien aber nicht dem Gigantismus verfallen. Einige Zugeständnisse seien an lokale Gegebenheiten und an politische Befindlichkeiten gemacht worden, so Fehr laut der Mitteilung weiter. Die strategischen Ziele seien aber nicht verwässert worden.

Gemeint sei, dass die in der Vergangenheit entstandene Lücke zwischen den beiden Städten und ihrem See verkleinert und eine städtebauliche Lücke geschlossen werden solle. Der Ort habe das Potenzial, ein Stadtteil mit Ausstrahlungskraft zu werden und so die Stellung von Biel und Nidau im Vergleich mit anderen Städten zu stärken.

Nidaus Gemeinderat Marc Eyer wies darauf hin, dass rund 18 Prozent der Geschossflächen für den gemeinnützigen Wohnungsbau reserviert sind. Eine soziale Durchmischung im für 1500 Bewohner geplanten Quartier mit Hochhaus werde damit begünstigt.

Abstimmungen im März und Juni

Bereits im vergangenen November hatten die beiden Stadtregierungen das Projekt zuhanden der Stadtparlamente verabschiedet. Am 17. und 18. März beugt sich Biels Stadtrat über das Dossier, am 18. März jener von Nidau.

Wie aus Nidauer Parlamentsunterlagen hervorgeht, obliegt die für den Bau von Agglolac nötige Änderung der baurechtlichen Grundordnung grundsätzlich dem dortigen Stadtrat. In Nidau gilt das auch für die geplante Gründung eines Gemeindeverbands zur Realisierung von Agglolac und der Beitritt der Stadt Nidau zu diesem Verband.

Über andere Projektteile, beispielsweise die Kredite für die Erschliessung des geplanten Quartiers, entscheidet das Stimmvolk von Biel und Nidau. Dies voraussichtlich am 13. Juni. Ihm wird ein umfangreiches Beschluss-Paket vorgelegt, wie aus den Parlamentsunterlagen der beiden Städte hervorgeht.

Sowohl in Nidauer als auch in Bieler Stadtratsunterlagen wird betont, alle Beschlüsse bedingten sich gegenseitig.

Neue Broschüre und Video

Am neuen Quartier auf dem ehemaligen Expo.02 Gelände wird seit zwölf Jahren geplant. Mobimo ist die Immobiliengesellschaft, welche das Areal zusammen mit den beiden Städten entwickelt.

Die drei Partner präsentierten am Dienstag auch eine neue, achtseitige Broschüre zum Projekt. Sie lässt sich auf der eigens für Agglolac eingerichteten Internetseite herunterladen. Auf dieser Seite findet sich auch eine Videoanimation, welche einen Eindruck von der künftigen Gestalt des Expo.02-Geländes vermittelt, sofern das Projekt verwirklicht wird.

https://www.agglolac.ch