Die Bundesasylzentren in der Asylregion Bern kommen nun eventuell doch nicht beide in Lyss zu stehen. Der Bund, der Kanton Bern und die Stadt Bern haben vereinbart, in der Stadt Bern eine Alternative zu suchen.
Sie haben am Mittwoch entschieden, für diese Suche eine gemeinsame Arbeitsgruppe einzusetzen, wie das Staatssekretariat für Migration mitteilte. Dies anlässlich eines Treffens von Bundesrätin Simonetta Sommaruga mit Vertretern des Berner Regierungsrats und des Gemeinderats der Stadt Bern.
Die Stadt Bern hatte sich auf Anfrage des Bundes bereits vor dem Treffen bereit erklärt, allfällige Standorte zu evaluieren. Sie ist bereit, Hand zu bieten für eine solche Lösung. Sollte in der Stadt Bern ein Bundesasylzentrum als Alternative zu Lyss entstehen, würde der Kanton Bern der Stadt Bern für ihre besonderen Aufgaben im Asylbereich speziell entgegenkommen.
Bis in Bern ein Standort gefunden ist, verbleibt das Lysser Kasernen- respektive Waffenplatzareal im Sachplan Asyl des Bundes als Standort für ein Bundesasylzentrum. Dieser Sachplan wird demnächst dem Bundesrat vorgelegt. Das zweite Bundesasylzentrum in der Asylregion Bern entsteht bekanntlich auf dem Gelände des bestehenden kantonalen Asylzentrums Kappelen am Ortsrand von Lyss.
Treffen war angekündigt
Dass es zum Treffen zwischen Bundesrätin Sommaruga und einer Delegation der Berner Regierung kommen würde, war seit Anfang November bekannt. Die Berner Regierung teilte damals mit, sie bleibe bei ihrem Nein zu zwei Bundesasylzentren im Raum Lyss. Demnächst werde sie ihre Position der Berner Bundesrätin persönlich erläutern.
An diesem Treffen haben nun auch der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried und die Berner Bildungs- und Sozialdirektorin Franziska Teuscher teilgenommen. Den Kanton Bern vertraten Polizei- und Militärdirektor Hans-Jürg Käser und Regierungsrat Christoph Neuhaus.
Das zweite Bundesasylzentrum in der Asylregion Bern neben jenem in Kappelen-Lyss muss spätestens 2023 bereit sein. Es muss mindestens 350 Plätze umfassen, ganzjährig gut erreichbar sein und wirtschaftlich betrieben werden können.
Teuscher sagte im Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF, das Zieglerspital stehe nicht zur Diskussion. Das Berner Kasernenareal sei eine mögliche Option. Auch Areale im Besitz von Bund und Kanton würden geprüft. Sie gehe davon aus, dass in der Stadt Bern die Akzeptanz für ein Bundesasylzentrum vorhanden sei.
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