Die ehemalige bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer (SP) ist in den Verwaltungsrat der Kraftwerke Oberhasli (KWO) gewählt worden. Sie will dort nach eigenen Aussagen die Energiewende vorantreiben.
Egger gab ihre neues Engagement am Freitag in einem Newsletter bekannt. Sie stand bis Ende Mai dieses Jahres der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern vor, die sie sechzehn Jahre lang führte. Im Herbst 2016 hatte sie ihre Demission auf Ende der eben abgelaufenen Legislatur erklärt.
Wie die Kraftwerke Oberhasli nach ihrer Generalversammlung mitteilten, ist auch der neue Zürcher Stadtrat Michael Baumer (FDP) in den KWO-Verwaltungsrat gewählt worden. Egger und Baumer ersetzen Peter Bernasconi und Andres Türler. Der Stadtrat ist in Zürich die Stadtregierung.
Die Kraftwerke Oberhasli AG gehören zu drei Sechsteln der BKW Energie AG in Bern und zu je einem Sechstel den Industriellen Werken Basel, Energie Wasser Bern und dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ). Die KWO betreiben im Grimselgebiet mehrere Kraftwerke und bezeichnen sich als "eines der führenden Wasserkraftunternehmen der Schweiz".
Egger werden Ambitionen auf ein Ständeratsmandat nachgesagt, falls ihr Parteikollege Hans Stöckli (SP) bei den nächsten Wahlen nicht mehr antreten sollte. Bedeutet ihr Verwaltungsratsmandat bei den KWO nun, dass sie keinen Sitz in der kleinen Kammer anstrebt?
Auf Anfrage sagte Egger dazu der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag, das habe nichts miteinander zu tun. Falls Stöckli nicht kandidieren sollte, würde sie sich eine Kandidatur überlegen.
Neue Staumauer entsteht
Die Kraftwerke Oberhasli beginnen im Frühsommer 2019 mit dem Ersatz der Spitallamm-Staumauer. Das ist eine der beiden Mauern, welche den Grimselsee aufstauen. Weil die Umgebung des Hotels Grimsel Hospiz deshalb zur Grossbaustelle wird, schliessen die KWO das Hospiz in den Sommermonaten 2019 für Übernachtungsgäste und Gesellschaften.
Gegen das 2017 eingereichte Baugesuch für den Ersatz der Spitallamm-Staumauer ging keine Beschwerde ein.
Nötig ist der Ersatz der bestehenden Mauer aus den Jahren 1925 bis 1932 vor allem, weil sich die Mauerkrone und der wasserseitige Bereich der Mauer immer mehr vom Massenbeton auf der anderen Seite entfernen, wie aus einem Faktenblatt der KWO hervorgeht. Ist die neue Bogenstaumauer gebaut, wird die alte Staumauer dank eines Stollens beidseitig eingestaut.
Die neue Mauer, die unmittelbar neben der bestehenden hochgezogen wird, hat die gleiche Kronenhöhe wie die bestehende. Sie könnte aber später erhöht werden.
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