Spitäler Berner Regierung äussert sich nur indirekt zu Lohn von Insel-Chef

SDA

31.8.2020 - 14:50

Insel-Direktionspräsident Uwe E. Jocham an einer Medienkonferenz von Anfang Juli.
Insel-Direktionspräsident Uwe E. Jocham an einer Medienkonferenz von Anfang Juli.
Source: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die Berner Kantonsregierung nimmt in einer Antwort auf einen Grossratsvorstoss nur indirekt Stellung zur Frage, ob sie den hohen Lohn von Insel-Direktionspräsident Uwe E. Jocham für gerechtfertigt hält. Sie sagt, nicht sie lege diesen Lohn fest, sondern der Insel-Verwaltungsrat.

In der am Montag veröffentlichen Antwort auf eine Interpellation von zwei SP-Grossrätinnen schreibt die Kantonsregierung aber auch, es gelte, bei Entschädigungen «Mass zu halten». Diese Grundhaltung vertrete der Regierungsrat.

Er und auch die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion hätten verschiedentlich in diese Sinn an die Verwaltungsräte der öffentlichen Spitäler appelliert. Diese hätten aber einen operativen Handlungsspielraum.

Im März dieses Jahres war bekannt geworden, dass der Direktionspräsident des Inselspitals, Uwe E. Jocham, 2019 einen Lohn von 670'000 Franken bezog. Das entspricht nach Angaben der beiden Interpellantinnen 34 Prozent mehr, als Jochams Vorgänger 2018 verdiente.

Die Gewerkschaft VPOD schrieb nach Bekanntwerden dieser Vergütung, angesichts von Abbaumassnahmen beim Insel-Personal sei das ein «unverständliches Vorgehen».

Insel-Direktion spart auch

Die Kantonsregierung schreibt in ihrer Antwort auch, seit Amtsantritt von Jocham habe die Insel-Direktion in ihrem Bereich Millioneneinsparungen vorgenommen. Namentlich verzichte sie heute weitgehend auf Beraterkosten in der Höhe von mehreren Millionen Franken. Viele Themen erarbeite die Direktion selbst.

In der Kantonsverwaltung werde derzeit ein Bericht erarbeitet, welcher eine Übersicht über die obersten Kaderlöhne in staatsnahen Betrieben des Kantons Bern enthalten werde. Dies nach diversen Vorstössen zur Vergütungspraxis in diesen Betrieben im bernischen Grossen Rat.

Dieser Bericht werde einen Quervergleich mit staatsnahen Betrieben in anderen Kantonen ermöglichen. Voraussichtlich in der ersten Hälfte des kommenden Jahres wird der Bericht vorliegen.

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