Wasserkraft Berner Regierung unterstützt neues Speicherkraftwerk an der Trift

hn, sda

23.2.2023 - 09:25

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) wollen in der mit Wasser gefüllten Senke unterhalb des Triftgletschers einen Staudamm bauen.
Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) wollen in der mit Wasser gefüllten Senke unterhalb des Triftgletschers einen Staudamm bauen.
Keystone

Die Berner Kantonsregierung unterstützt den Bau eines neuen Speicherkraftwerks an der Trift im Oberhasli. Der Regierungsrat hat die dafür nötige Konzessionserweiterung genehmigt und sie zuhanden des Kantonsparlaments verabschiedet.

Keystone-SDA, hn, sda

Die Kraftwerke Oberhasli AG wollen an der Trift im Gadmertal ein neues Kraftwerk mit Speichersee bauen. Es soll einen Beitrag leisten «zur Energiewende und zu einer sicheren Stromversorgung in der Schweiz», wie der Regierungsrat in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.

Bereits Ende 2020 hatte der Regierungsrat einen Antrag zur Konzessionsänderung an den Grossen Rat verabschiedet. Daraufhin entschied das Bundesgericht jedoch, dass es für das Vorhaben eine Grundlage im kantonalen Richtplan braucht. Diese Grundlage schuf der Regierungsrat Ende 2022. Nun ist das Parlament am Zug.

KWO erfreut

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) begrüssten am Donnerstag in einer Mitteilung die Wiederaufnahme des Konzessionsverfahrens. «Für uns ist es wichtig, dass das Bewilligungsverfahren für das Projekt Trift nun wieder vorwärtsgeht», wird Daniel Fischlin, CEO der KWO, in der Mitteilung zitiert.

Das Unternehmen habe stets darauf hingewiesen, dass die Speicherseeprojekte an der Trift und an der Grimsel von nationaler Bedeutung seien, vor allem für die Energieversorgung in den Wintermonaten.

Prioritäres Projekt

Für die KWO hat das Trift-Projekt derzeit Priorität, da das Unternehmen bisher über keine Speichermöglichkeiten im Gadmertal verfügt. Das anfallende Wasser wird vor allem im Sommer für die Stromproduktion genutzt, wenn bereits viel Energie aus erneuerbaren Quellen vorhanden ist.

Mit dem Trift-Stausee wollen die KWO das Speichervolumen ihres Kraftwerksystems um das Anderthalbfache von heute 195 auf 280 Millionen Kubikmeter steigern. Das Trift-Projekt ist das im Bewilligungsverfahren am weitesten fortgeschrittene.

Die KWO möchten auch die Staumauern am Grimselsee erhöhen. Im Zug des Bundesgerichtsurteils vom November 2020 hat das Bundesgericht seit zehn Jahren bestehende Konzession zur Vergrösserung des Grimselsees aufgehoben. Die KWO muss nun das Planungsverfahren für die Grimsel zuerst wieder neu starten.

Das Trift-Projekt entstand aufgrund des Rückzugs des Triftgletschers. Dadurch bildete sich in den letzten Jahren im Gletschervorfeld ein See. Dieser soll nun durch eine Staumauer gefasst werden. Gewisse Umweltorganisationen wehren sich gegen das das Projekt, andere nicht.