Das unter der Coronakrise leidende nationale Kompetenzzentrum für translationale Medizin und Unternehmertum «sitem-insel» bekommt einen finanziellen Zustupf. Der bernische Grosse Rat bewilligte am Dienstag einen Zusatzkredit von 0,8 Millionen Franken.
Effektiv erhält das Zentrum vom Kanton Bern bis zu zwei Millionen Franken, weil der Grosse Rat am Dienstag auch eine Bedingung aus einem früheren Grossratsbeschluss aufhob. Gemäss diesem Beschluss muss der Bund in den Jahren 2017-2020 zwingend gleich viel Betriebsbeiträge leisten wie der Kanton.
Diese Bedingung fällt nun weg und der Kanton kann über die 0,8 Millionen Franken hinaus zusätzlich 1,2 Millionen Franken überweisen. Allerdings muss die sitem-insel AG dem Bund beantragen, eine Zusatzfinanzierung in gleicher Höhe wie der Kanton Bern zu leisten.
Das Zentrum wurde im vergangenen August eingeweiht und befindet sich auf dem Areal des Berner Insel-Spitals. Seine zentrale Aufgabe ist es, Forschungsresultate in die klinische Praxis zu überführen und die industrielle Produktion zu verbessern und zu beschleunigen.
Die Corona-Krise traf das Zentrum vor gut zwei Monaten im Aufbau. Bis zu diesem Zeitpunkt war dieser Aufbau nach Darstellung der Regierungsrats «auf Kurs». Dann aber mussten wegen des Versammlungsverbots Veranstaltungen abgesagt werden und die Anmeldungen von Studierenden brachen ein. Damit entfielen Studiengebühren.
Der kantonale Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann sagte am Dienstag im Rat, das Zentrum habe nach wie vor das Potenzial, zu einem «zweiten Wunder von Bern» zu werden. Die Nachfrage nach Mietflächen im Zentrum sei vorhanden.
Erst Ende Jahr werde die Zentrumsleitung um einen konkreten Betrag ersuchen; erst dann werde also klar, um wie viel Geld es gehe. Der Grosse Rat solle eine Unterstützung gemäss einem Worst-Case-Szenario genehmigen. Dies tat das Kantonsparlament klar mit 117 zu 18 Stimmen bei 13 Enthaltungen.
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