1. August Wetter und Corona bremsen Festfreude am 1. August im Kanton Bern

hn, sda

1.8.2021 - 11:59

Das teilweise bis in die Abendstunden anhaltende nasse Wetter und die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben der Festfreude zum 1. August im Kanton Bern einen Dämpfer versetzt. In Festreden landauf, landab wurden die Werte der Schweiz beschworen.

1.8.2021 - 11:59

Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried ermunterte die Bevölkerung, die gute Nachbarschaft zu pflegen, im Haus, im Quartier, in der Stadt, im Land und darüber hinaus. Denn nur gemeinsam liessen sich die heutigen Probleme lösen, betonte von Graffenried.

Starke internationale Prägung

Der Berner Stadtpräsident betonte die starke internationale Prägung der Schweiz. «Die Schweiz ist ein kleines Land. Daher gibt es weniger Schweiz, aber mehr Nachbarschaft und mehr Nachbarn». Ein gutes Verhältnis zu den europäischen Nachbarstaaten sei deshalb nicht nur wünschenswert, sondern «zwingend notwendig».

Von Graffenried ermunterte das Land, grosszügiger zu werden. «Wir sind reich und privilegiert. Wir könnten der Welt mit einer gewissen Grosszügigkeit begegnen. Das tun wir selten. Viel lieber wehren wir vieles ab, was von aussen kommt. Dabei profitieren wir seit Jahrzehnten von dem, was von draussen kommt: Die Schweiz ist ein Land der Migrantinnen und Migranten.»

Ohne sie sei die heutige Schweiz nicht vorstellbar. Menschen mit Migrationshintergrund bereicherten die Schweiz, machten das Land vielfältiger, kreativer und kompetitiver.

Feuerwerksverbot

Eine offizielle Bundesfeier gab es auch in diesem Jahr in Bern nicht. Sie wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie schon vor Wochen abgesagt. Erstmals war in der Innenstadt auch das Abbrennen von Feuerwerk verboten. Überall in der Innenstadt erinnerten Plakate an das Verbot. « Bärn im Härze statt Füür u Schmärze», war beispielsweise als Hinweis auf drohende Bussen zu lesen.

Auch in zahlreichen anderen bernischen Gemeinden gab es in diesem Jahr keine offiziellen Feierlichkeiten aufgrund der Corona-Pandemie. Andere Gemeinden boten ein kleineres Programm als üblich, ohne Umzüge oder Feuerwerk.

So verzichtete etwa Interlaken auf das traditionelle Feuerwerk auf der Höhematte und den grossen Festumzug. In Thun wandten sich fünf Bürgerinnen und Bürger an die Bevölkerung und sprachen über ihre Zukunftsvisionen. In Biel stand die offizielle Feier auf dem Walserplatz im Zeichen des 50-Jahr-Jubiläums des Frauenstimmrechts. Festrednerin war Agnès von Beust, Vorstandsmitglied Frauenplatz Biel.

Regierungspräsident Pierre Alain Schnegg wurde zum Festakt in Walperswil erwartet.

Im Bundeshaus hatten sich am Vormittag der aus dem Kanton Bern stammende Nationalratspräsident Andreas Aebi (SVP) und Ständeratspräsident Alex Kuprecht (SVP/SZ) mit der Bevölkerung zu einem Austausch getroffen.

Hohen Besuch aus Bundesbern hatte am Samstag auch Herzogenbuchsee erhalten. Bundespräsident Guy Parmelin war an der Feier in der Dreifachturnhalle Mittelholz zu Gast. Er beschwor Schweizer Werte wie Mut, Zuversicht und gegenseitige Hilfe.

hn, sda