Sportanlagen Berner Stadtrat sagt Ja zur Sanierung der Ka-We-De

hn, sda

16.11.2023 - 21:53

Spass im Wellenbad: die Stadt Bern will die denkmalgeschützte Eis- und Wassersportanlage Ka-We-De sanieren. (Symbolbild)
Spass im Wellenbad: die Stadt Bern will die denkmalgeschützte Eis- und Wassersportanlage Ka-We-De sanieren. (Symbolbild)
Keystone

Im Sommer Wellenbad, im Winter Eisbahn: die Stadt Bern will die Sportanlage Ka-We-De für 59,4 Millionen Franken sanieren. Der Stadtrat hat dem Projekt am Donnerstag zugestimmt, nun sind voraussichtlich im kommenden März die Stimmberechtigten am Zug.

Keystone-SDA, hn, sda

Die Ka-We-De stammt aus den 1930-er Jahren und war damals in Bern die erste kombinierte Eis- und Wassersportanlage. Sie gilt als schützenswert. Mitte der 1980-er Jahre wurde die Anlage saniert und erweitert.

Wegen des grossen Investitionsbedarfs versuchte die Stadt zweimal, die Ka-We-De umzunutzen oder zu veräussern. Das scheiterte aber beide Male am starken Widerstand in der Bevölkerung. Dies zeige, wie wichtig die Ka-We-De für die Bernerinnen und Berner sei, schreibt der Gemeinderat in seinem Vortag.

Heute sind wesentlicher Teile der schützenswerten Anlage sanierungsbedürftig und entsprechen nicht mehr heutigen Anforderungen. So muss beispielsweise die ganze Technik der Eis -und Wasseranlage erneuert werden.

Zähneknirschen wegen Kosten

Verschiedene Fraktionen im Berner Stadtrat machten klar, dass sie dem Geschäft nur zähneknirschend zustimmen. 60 Millionen Franken seien viel Geld, wurde moniert. Aber eine Alternative gebe es nicht, darum: «Augen zu und durch, wie auf der Wasserrutsche», sagte Michael Ruefer namens der GLP-Fraktion.

Verschiedene Rednerinnen und Redner forderten den Gemeinderat auf, mittelfristig die Investitionen zu priorisieren.

Lukas Gutzwiller von der GFL-EVP-Fraktion stellte des Weiteren auch in Frage, ob man wirklich ungedeckte Eisflächen schon im Oktober in Betrieb nehmen müsse, wenn die Temperaturen noch fast 20 Grad betrügen. Das sei ökologisch wenig sinnvoll.

Gemeinderätin Franziska Teuscher gab dem Rat zu bedenken, dass es sich bei der Ka-We-De um eine kombinierte Nutzung Bad-Eisbahn handle. Damit würden mit dem Geld eigentlich zwei Anlagen saniert. Die Ka-We-De sei sehr beliebt und zähle fast 150'000 Eintritte.

Der Rat überwies das Geschäft am Ende klar mit 59 zu 1 Stimme bei 6 Enthaltungen.

Baubeginn zweite Hälfte 2024

Sagt das Stimmvolk im März Ja zum Kredit, will die Stadt im dritten Quartal 2024 mit den Bauarbeiten beginnen. Sie dauern voraussichtlich bis im Herbst 2026. Während der Bauzeit ist die gesamte Sport- und Freizeitanlage geschlossen. Ersatzstandort namentlich für den ansässigen Eishockeyverein ist die Kunsteisbahn Weyermannshaus.