SchuleBerner Stadtrat spricht weitere Millionen für Schulinformatik
zc, sda
12.1.2023 - 18:44
Der Berner Stadtrat hat weitere vier Millionen Franken für die Schulinformatik gesprochen. Mit dem Geld sollen fast 9000 bisher geleaste iPads gekauft und die Schulinformatik-Plattform weiter entwickelt werden.
Keystone-SDA, zc, sda
12.01.2023, 18:44
SDA
Die Zustimmung fiel mit 68 zu 4 Stimmen deutlich aus. Die Begeisterung über die Vorlage hielt sich am Donnerstagabend allerdings in Grenzen.
Die Schulinformatik hat in Bern in den letzten Jahren viel Ärger verursacht. Die Einführung der Plattform «base4kids» verschlang fast 27 Millionen Franken und verlief chaotisch, vor allem weil es an personellen Ressourcen mangelte und die Open-Source-Software Probleme bereitete. Besser wurde es erst mit Microsoft.
Der Leasing-Vertrag für die iPads läuft im Sommer 2023 aus. Damit die Geräte noch zwei Jahre im Einsatz bleiben können, kauft sie die Stadt für insgesamt 1,4 Millionen Franken.
Zudem sprach der Stadtrat einen Projektierungskredit von fast 2,5 Millionen für die Weiterentwicklung der Informatik-Plattform. Ins Geld geht vor allem die externe Fachberatung, die fast eine Million Franken kostet.
Lehren ziehen
Grundsätzliche Opposition gegen die beiden Kredite gab es im Stadtrat nicht. Sprecherinnen und Sprecher aller Fraktionen äusserten die Erwartung, dass die Stadt die Lehren aus dem base4kids-Debakel zieht.
Dazu gehöre insbesondere, dass die Nutzerinnen und Nutzer bei der Einführung neuer Soft- und Hardware besser einbezogen würden. Bei der Einführung von base4kids sei dies die grosse Schwäche gewesen, sagte der abtretende Stadtrat und Lehrer Manuel C. Widmer (GFL).
In Zukunft werde man das besser lösen, versprach Schuldirektorin Franziska Teuscher (Grünes Bündnis). Die Stadt wolle «Praxis und Politik besser einbeziehen» – und natürlich genügend personelle Ressourcen bereitstellen.
«Keine neue Zwängerei»
Mehrere Sprecher erinnerten nochmals an schlechte Erfahrungen der Vergangenheit. So warnte Alexander Feuz namens der SVP-Fraktion vor einer «neuen Zwängerei mit Open Source». Eltern und Lehrer seien nicht alle Informatik-Nerds. Standardprodukte seien bedienerfreundlicher.
Die SVP verlangte vergeblich, dass «auf nicht kompatible und erprobte Open-Source-Lösungen» unbedingt zu verzichten sei. «Wenn es gute Open Source-Lösungen gibt, sollen sie auch verwendet werden dürfen», entgegnete Barbara Keller namens der SP/Juso-Fraktion.
Den Kauf der geleasten iPads erachtete der Stadtrat als alternativlos. Bei einem Nein zu diesem Kredit stünden die Schulkinder womöglich im Sommer ohne Geräte da, mahnte Bettina Jans-Troxler (GFL/EVP).
Die Weiterentwicklung der Schulinformatik-Plattform sei eine Daueraufgabe, hielt Schuldirektorin Teuscher fest. Das werde auch in Zukunft so sein. «Es ist also nicht der letzte Kredit, den wir vorlegen.»
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