Coronavirus – BernBeträchtliches Interesse an Corona-Schulmassentests absehbar
sr, sda
6.1.2022 - 10:13
Im Kanton Bern zeichnet sich ein beträchtliches Interesse an den repetitiven Corona-Massentests für Schulen ab, welche der Kanton Bern neuerdings wieder zulässt. Die Gemeinden Köniz und Wohlen bei Bern wollen sie wieder einführen, in der Stadt Bern ist eine Wiedereinführung wahrscheinlich.
sr, sda
06.01.2022, 10:13
06.01.2022, 17:11
SDA
Köniz gab am Donnerstagmorgen als erste Berner Gemeinde offiziell bekannt, sie werde wieder – an allen Schulen – zu den Spucktests zurückkehren. Der Wohlener Gemeindepräsident Bänz Müller hatte bereits am Mittwoch im Regionaljounal Bern Freiburg Wallis von Schweizer Radio SRF angekündigt, die Wohlener Schulen täten dies auch.
Der Gesundheitsdienst der Stadt Bern teilte am Donnerstag auf Anfrage mit, ein Wechsel vom heutigen Ausbruchs- zum repetitiven Massentesten würde alle 11'000 Schülerinnen und Schüler betreffen. Er müsste einheitlich erfolgen. Entsprechende Abklärungen seien im Gang. Die Umstellung auf das präventive Breitentesten sei wahrscheinlich.
Die Stadt Bern vertrete seit Monaten die Haltung, dass diese Tests besser seien. Am Freitag will die Stadt Bern bekanntgeben, wie sie fortfährt. Das gilt auch für die Stadt Biel, wie es dort hiess. Am Donnerstagabend finde dazu eine Sitzung statt. Die Stadt Thun hält am Ausbruchstesten fest. Das hat die lokale Task Force am Mittwoch beschlossen.
50 Anfragen beim Kanton
Am Mittwoch entschied der Kanton Bern nach Druck aus der Bevölkerung und einzelnen Gemeinden, dass Schulen wieder repetitive Massentests durchführen können. Im vergangenen September hatte der Kanton Bern von Massentests auf das sogenannte Ausbruchstesten umgestellt.
Wie der Kanton Bern bereits am Mittwoch mitteilte, müssen solche repetitive Tests zwei Mal pro Woche durchgeführt werden. Sie sind für die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie das Schulpersonal der betreffenden Schule obligatorisch. Eine gleichzeitige Teilnahme am Ausbruchstesten des Kantons ist nicht möglich.
Der Mediensprecher der bernischen Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) sagte am Donnerstagnachmittag, der Kanton Bern habe bisher 50 Informationsanfragen zum repetitiven Massentesten bekommen. Dies sowohl von Schulen als auch von Gemeinden, so Gundekar Giebel.
Sie müssen sich zuerst beim Kanton melden, bevor dieser die Verbindung zur Firma «Together we Test» (TwT) herstellt, welche die Spucktests auswertet. Erst ab dem Schulbeginn vom Montag werden die Schulen oder Gemeinden direkt mit TwT verbunden. Mit ihr hat der Kanton Bern einen Vertrag abgeschlossen.
Selbst in Köniz werden die Massentests nicht sofort beginnen: Die Gemeinde schreibt, es brauche einen Vorlauf von mindestens einer Woche. Denn sämtliche knapp 5000 Könizer Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal und andere Angestellte müssten zuerst auf der TwT-Anmeldeplattform registriert werden.
Anders als bei den flächendeckenden Schul-Speichel-Massentests vom vergangenen Jahr werden nämlich neu nach dem Zusammenführen der Proben der Schülerinnen und Schüler Teilmengen zurückbehalten. So können die Tests bei einem positiven Poolergebnis direkt einzeln ausgewertet werden.
Obligatorium «schwierig durchzusetzen»
Im Radio-Regionaljournal sagte am Donnerstag Katrin Messerli, sie finde es wichtig, dass der Entscheid für oder gegen die Massentest von den Gemeinden gemeinsam mit den Schulleitungen gefällt werde. Messerli ist Co-Präsidentin des Berufsverbands Schulleitungen Bern.
Auf diese Weise könnten die Verantwortlichen gemeinsam vor die Eltern und die Lehrpersonen treten, um den Entscheid zu begründen. Es gelte auch, flexibel zu sein und allenfalls Anpassungen vorzunehmen. Dass der Kanton die Massentests als obligatorisch erklärt hat, beurteilt Messerli als schwierig durchzusetzen.
Die Genfer Epidemiologin Olivia Keiser sagte in einem am Donnerstag in den Berner Tamedia-Zeitungen veröffentlichten Interview, laut einer US-Studie würden bei regelmässigen Schul-Tests viel mehr Fälle entdeckt. Beim Ausbruchstesten komme man häufig zu spät. Kinder wiesen oft einige Zeit keine Symptome auf, seien aber ansteckend.
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