Schule Bildungsdirektorin freut sich über «neue Normalität» an Schulen

hn, sda

13.8.2021 - 09:36

Am Montag beginnt im Kanton Bern die Schule wieder. (Archivbild)
Am Montag beginnt im Kanton Bern die Schule wieder. (Archivbild)
Keystone

Am Montag beginnt im Kanton Bern das neue Schuljahr. Bildungsdirektorin Christine Häsler freut sich, dass nach der schwierigen Pandemiezeit nun wieder so etwas wie Normalität an den Schulen Einzug halte. Die Maskenpflicht fiel kurz vor den Sommerferien.

Keystone-SDA, hn, sda

Damit werde nun der Unterricht und das Lernen angenehmer, sagte die bernische Bildungsdirektorin Christine Häsler am Freitag vor den Medien in Bern.

Vorderhand noch drei Wochen aufrechterhalten bleiben die freiwilligen Corona-Massentests an den Schulen. Sie haben zum Ziel, Ansteckungen frühstmöglich zu erkennen, damit die Ansteckungsketten unterbrochen werden können.

Vor den Sommerferien wurden bis zu 100'000 Tests pro Woche an den bernischen Schulden durchgeführt. Häsler zog am Freitag eine «äusserst positive Bilanz» dieses logistischen Grossprojekts. Um gerade nach den Ferien mögliche Ansteckungen rasch eruieren zu können, werden die freiwilligen Massentests noch drei Wochen lang weitergeführt.

Die Bildungsdirektorin zeigte sich am Freitag aber insbesondere erleichtert, dass nun eine gewisse Normalität an den Schulen wieder möglich sei. Es werde zwar nicht sein wie vor der Pandemie, aber eine «neue Normalität» sei wieder möglich. Möglich ist dies laut Häsler dank der recht stabilen Fallzahlen sowie freiwilliger Tests und Impfungen.

Sollten die Coronazahlen wieder ansteigen, werde die Bildungsdirektion zusammen mit der Gesundheitsdirektion entsprechend reagieren, führte Häsler aus.

Mehr Schulkinder

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Kinder an der Volksschule zugenommen. Rund 107'800 Kinder und Jugendliche gehen im Schuljahr 2021/22 im Kanton Bern zur Schule. Im Vorjahr waren es rund 800 weniger.

Nach wie vor angespannt ist die Situation in Sachen Lehrermangel. Zu den steigenden Schülerzahlen kommt auch noch eine anhaltende Pensionierungswelle. Vor den Sommerferien waren noch rund 200 Stellen an bernischen Schulen unbesetzt.

Zum Schulbeginn am Montag konnten laut Häsler alle Klassenlehrerfunktionen besetzt werden. Dies wurde möglich, weil Studierende der Universität und der Fachhochschulen an die Schulleitungen vermittelt wurden. Auch Musikschullehrpersonen wurden angeschrieben und vermittelt.

Weiter suchte der Kanton auch die Zusammenarbeit mit den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren. Dort konnten geeignete Personen mit einer dem Lehrerberuf nahestehenden Ausbildung oder mit pädagogischer Erfahrung vermittelt werden.

Auch Studierende der Pädagogischen Hochschule konnten für Stellen gewonnen werden.

Wieder mehr Präsenz an den Hochschulen

Mitte September kehren die Berner Hochschulen wieder weitgehend zum Präsenzunterricht zurück, wie Daniel Schönmann, Vorsteher des Amtes für Hochschulen, bekannt gab.

Namentlich interaktive Veranstaltungen wie Seminare würden wieder physisch vor Ort stattfinden. Bei grossen Veranstaltungen mit wenig Interaktivität gibt es laut Schönmann Alternativen, etwa in Form von Podcasts.

Bereits bisher waren Präsenzveranstaltungen möglich, allerdings nur mit zu zwei Dritteln gefüllten Sälen. In der Schweizer Hochschullandschaft wird über eine weitere Lockerung diskutiert, allerdings nur für Geimpfte.

Das könne man nicht zur neuen Vorgabe machen, findet der Kanton Bern. Das Impfen und Testen sei freiwillig. Dementsprechend ausgelegt seien auch die geltenden Schutzkonzepte.

Ob die Studierenden ab September mit oder ohne Maske in den Hörsälen sitzen, hänge von den Vorgaben des Bundes ab, die dann gelten werden, führte Schönmann aus.

Kein Zwang

Die Universität Bern teilte am Freitag ihrerseits mit, dass sie das kommende Herbstsemester im Präsenzmodus plant. Beschränkungen der Personenzahl werde es nicht mehr geben. In den Innenräumen gilt Maskenpflicht.

Die Universität empfiehlt, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Zertifikate verlangt sie jedoch keine. Die Medizinische Fakultät erwog jüngst, von ungeimpften Personen Impfzertifikate oder negative Tests zu verlangen. Dies darum, weil Medizinstudierende vielfach Patientenkontakte haben.

Als öffentlich-rechtliche Institution könne die Universität aber einzelnen Fachbereichen keine solchen Ausnahmeregelungen beim Zutritt zu Lehrveranstaltungen erlauben, heisst es in der Mitteilung weiter.