Soziales Bürgerliche sehen in Citysoftnet-Bericht «Handbuch des Scheiterns»

zc, sda

25.6.2024 - 13:58

Berner Stadtratsmitglieder bezeichnen den Citysoftnet-Bericht als "Handbuch des Scheiterns". (Symbolbild)
Berner Stadtratsmitglieder bezeichnen den Citysoftnet-Bericht als "Handbuch des Scheiterns". (Symbolbild)
Keystone

Die Stadt Bern soll endlich die Lehren aus ihren Informatik-Debakeln ziehen. Das haben GLP und FDP am Dienstag nach der Veröffentlichung des Citysoftnet-Untersuchungsberichts gefordert. Mitte und SVP wollen mittels Vorstössen im Stadtrat Massnahmen bewirken.

Die externe Untersuchung habe gravierende Mängel in Projektmanagement, Ressourcenplanung und Führungskompetenz zum Vorschein gebracht, stellte die GLP fest. Die Stadt Bern müsse dringend Massnahmen ergreifen, um künftige Digitalisierungsprojekte besser zu planen und durchzuführen.

«Der Bericht liest sich fast wie ein Ratgeber, wie Digitalisierungsprojekte auf keinen Fall durchgeführt werden sollten», sagte GLP-Stadträtin Corina Liebi gemäss Communiqué. Zu einem ähnlichen Schluss kam die FDP. Aus dem ebenfalls misslungenen IT-Schulprojekt base4kids2 sei zu wenig gelernt worden.

Zentrale Stelle gefordert

Das «Handbuch des Scheiterns» zeige auf, dass so ziemlich alles falsch gemacht worden sei, sagte FDP-Stadtrat Nik Eugster. Grosse IT- und Transformationsprojekte müssten direktionsübergreifend von einer zentralen städtischen Stelle mit entsprechenden Kompetenzen und Ressourcen geleitet werden, forderte die FDP.

Ein «weiter-wie-bisher» reicht auch der Mitte nicht, wie sie am Dienstag mittels Communiqué verlauten liess. Es brauche eine zentralisierte und professionelle Einheit, so ihre Kernforderung. Anlässlich der nächsten Stadtratssitzung will die Fraktion der Mitte einen entsprechenden Vorstoss einreichen.

Fragen bleiben offen

Der Untersuchungsbericht hat laut Mitteilung ausserdem Fragen offen gelassen. So will die Mitte zum Beispiel wissen, warum funktionierende Standardlösungen anderer grösserer Gemeinden im Kanton Bern nicht in Betracht gezogen wurden.

Eine Reihe an Fragen hat auch die SVP, die am kommenden Donnerstag laut Mitteilung eine dringliche Interpellation einreichen und eine Untersuchung durch die Geschäftsprüfungskommission beantragen wird. Die SVP habe Zweifel, ob die Stadt die untersuchende Firma PWC vollständig informiert hatte.

zc, sda