Strassenkunst Buskers-Festival erfreut nach Corona-Pause wieder Berner Publikum

sr, sda

11.8.2022 - 19:42

Der Neuseeländische Komödiant Fraser Hooper wässert vor der Nydeggkirche den Teich, in dem er später fischen wird.
Der Neuseeländische Komödiant Fraser Hooper wässert vor der Nydeggkirche den Teich, in dem er später fischen wird.
Keystone

Bei idealen Bedingungen hat am Donnerstagabend die 17. Ausgabe des Strassenkunst-Festivals Buskers Bern begonnen. In den beiden letzten Jahren war es wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.

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Von Beginn an zog der Anlass viel Publikum an, wie ein Augenschein am frühen Abend zeigte – wenn sich auch bewahrheitete, was die Festivalleitung jeweils sagt: «Früh kommen». Erst später am Abend füllen sich die Berner Altstadtgassen und es kommt zum «Gstungg». Viele fröhliche Gesichter waren zu sehen.

Das Festival findet in diesem Jahr in einem erweiterten Perimeter statt – bis hinab zur Nydeggkirche bei der Brücke über die Aare treten die Künstlerinnen und Künstler auf. Der Augenschein zeigte, dass das Publikum rasch auch diesen Bereich in Beschlag nahm.

Neu rieten die Veranstalter den auftretenden Artistinnen und Artisten, bei ihren Auftritten einen sogenannten QR-Code zu präsentieren. Auf diese Weise soll das Publikum mit Hilfe des Mobiltelefons den Code scannen und dann bargeldlos Geld überweisen können.

Der Augenschein zeigte, dass diese QR-Codes bei den Bühnen hängen. Der Zürcher Komödiant This Maag wies nach seiner Show explizit auf die Möglichkeit hin, per Kreditkarte zu zahlen. Dennoch warfen die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer Geld für Maag in den Abfallsack, mit denen ein junger Helfer herumging.

Die Organisatoren hatten auf ihrer Internetseite das Publikum dazu aufgerufen, auch Bargeld ans Festival mitzunehmen. Transport, Kost und Logis der Künstlerinnen und Künstler übernimmt der Trägerverein. Die Gage der Auftretenden hingegen bezahlt das Publikum – in Form von Hutgeld oder eben von elektronisch überwiesenen Franken.

Mehr Künstler – 300 Shows

149 Künstlerinnen und Künstler aus 23 Nationen treten dieses Jahr am Festival auf – rund 40 mehr als 2019. Damals lockte es 75'000 Personen in Berns untere Altstadt. An drei Abenden ist «Buskers», also bis in die Nacht auf Sonntag.

Über 300 Auftritte gibt es. 50 Prozent der Darbietungen sind musikalischer Art, die anderen 50 Prozent betonen das Visuelle – sind also beispielsweise artistischer Art. Deshalb versteht sich das «Buskers» neu nicht mehr als Strassenmusik-, sondern als Strassenkunstfestival.

Nur noch Holz-WC-Häuschen

Eine weitere Neuerung der 17. Ausgabe des «Buskers» ist, dass die Organisatoren vollständig auf Kompost-Toiletten aus Holz setzen, sogenannte Kompotois. Die Vermieter dieser Häuschen verwandeln die dort deponierten menschlichen Ausscheidungen zu Dünger und Humus

«Trotz beträchtlichem finanziellem Mehraufwand wertet dies das Festivalgelände ästhetisch und ökologisch auf», schrieb dazu der Trägerverein. Wie Festivalleiterin Christine Wyss auf Anfrage sagte, bestanden die WCs der letzten Ausgabe im Jahr 2019 je zur Hälfte aus Kunststoff- und Holzhäuschen.