Bildung Campus Bern kann frühestens 2028 eröffnet werden

zc, sda

12.5.2022 - 10:41

Ist beim Bau des Campus Bern gefordert: Der bernische Baudirektor Christoph Neuhaus (SVP).
Ist beim Bau des Campus Bern gefordert: Der bernische Baudirektor Christoph Neuhaus (SVP).
Keystone

Der neue Campus Bern der Berner Fachhochschule kann im besten Fall 2028 eröffnet werden, zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Das gab der Regierungsrat am Donnerstag bekannt. Er verabschiedete einen Baukredit von 352 Millionen Franken an den Grossen Rat.

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Die öffentliche Auflage des Projekts auf dem Areal Weyermannshaus Ost ist in der ersten Hälfte des kommenden Jahres vorgesehen. Die Bagger könnten im Jahr 2024 auffahren.

Die Inbetriebnahme des Campus Bern ist nach neuster Planung frühestens 2028 möglich. Ursprünglich war die Rede von einer möglichen Inbetriebnahme im Jahr 2026, später wurde der Termin auf 2027 verschoben.

Der Terminplan sei aufgrund der Abhängigkeiten zu Umfeldprojekten und der Bewilligungsverfahren mit Unsicherheiten verbunden, hielt der Regierungsrat fest.

Auf Kurs sieht er sich bei den Kosten. Zwar liess die Baupreis- und Materialteuerung die Gesamtkosten von ursprünglich 364 auf 389 Millionen Franken steigen. Dank Projektoptimierungen und rigorosem Kostenmanagement habe die Teuerung aber zumindest teilweise kompensiert werden können, schreibt der Regierungsrat.

Nun wird mit einem Totalbetrag von 384 Millionen Franken gerechnet. Nach Abzug der vom Grossen Rat bereits bewilligten Gelder für Projektwettbewerb und Projektierung verbleiben noch 352 Millionen Franken, die das Kantonsparlament sprechen soll. Vom Bund ist zudem ein Beitrag von rund 58 Millionen Franken zu erwarten.

Ob der Baukredit, den der Regierungsrat nun verabschiedet hat, letztlich ausreichen wird, ist offen. Ein weiterer Teuerungsschub aufgrund der aktuellen Weltlage und Störungen der Lieferkette könnten nicht ausgeschlossen werden, hielt die Regierung fest.

Risikomanagement verstärkt

Verstärkt wurde das Risikomanagement. Das ist laut Regierung umso wichtiger, weil der Campus Bern im Raum Ausserholligen mit weiteren Projekten unter anderem der SBB und der Stadt Bern vernetzt ist.

Ein Beispiel: Die SBB plant in Ausserholligen eine Entflechtung und Leistungssteigerung. Weil dadurch Bahngleise näher zum Campus heranrücken, sind zusätzliche Investitionen gegen Erschütterungen nötig.

Verzögerungen auch in Biel

Im Campus Bern will die Fachhochschule dereinst die Departemente Gesundheit, Soziale Arbeit und Wirtschaft, einen Teil der Hochschule der Künste sowie die Bereiche Rektorate und Services unter einem Dach vereinen.

Von Verzögerungen betroffen ist auch der geplante Campus Biel, wo die beiden Fachhochschul-Departemente Technik und Informatik sowie Architektur, Holz und Bau konzentriert werden sollen. Juristische Streitigkeiten und Kostensteigerungen machen dem Kanton zu schaffen. Zurzeit geht man mit einem Baustart frühestens im Jahr 2026 aus.