Berufsbildung Coronapandemie ändert nicht viel an Berufswahl der 9.-Klässler

sr, sda

1.7.2021 - 10:01

Ein Carrosseriespengler-Lehrling schleift unter Aufsicht seines Lehrmeisters den Lack eines beschädigten Autos ab. (Archivbild)
Ein Carrosseriespengler-Lehrling schleift unter Aufsicht seines Lehrmeisters den Lack eines beschädigten Autos ab. (Archivbild)
Keystone

Die Coronapandemie hat im Kanton Bern nichts oder nicht viel an der Berufswahl der 9.-Klässlerinnen und -Klässler verändert. Das zeigt die neuste Schulaustretendenumfrage der kantonalen Berufsberatungs- und Informationszentren (BIZ).

Keystone-SDA, sr, sda

Die Annahme habe sich nicht bestätigt, dass Jugendliche während der Corona-Pandemie den scheinbar einfacheren Weg einer schulischen Lösung wählten oder sich mit einer Zwischenlösung Zeit verschafften: Das teilte die kantonale Bildungs- und Kulturdirektion am Donnerstag mit.

Nach den bevorstehenden Sommerferien besuchen nämlich gesamtkantonal lediglich 18 Prozent der Befragten ein kantonales oder privates Brückenangebot (Vorjahr: 19 Prozent). Und wie in den Vorjahren haben sich etwas über 50 Prozent der austretenden Schülerinnen und Schüler für den Eintritt in eine berufliche Grundausbildung entschieden.

79 Prozent der Schulaustretenden (Vorjahr: 77 Prozent) treten direkt in eine berufliche Grundausbildung, ein Gymnasium oder eine Fachmittelschule ein. Über 97 Prozent aller Schulabgängerinnen und -abgänger haben eine Anschlusslösung.

In absoluten Zahlen haben 214 deutschsprachige Schülerinnen und Schüler und 19 französischsprachige noch keine Anschlusslösung – etwas weniger als im Vorjahr. «Da es noch offene Lehrstellen gibt, stehen die Chancen gut, dass die Schülerinnen und Schüler (. . .) noch eine Lehrstelle finden», schreiben die BIZ.

Schnuppern online statt im Betrieb

Wie die kantonale Bildungs- und Kulturdirektion in ihrer Mitteilung weiter schreibt, ist die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen unverändert hoch. Online-Schnuppern und virtuelle Berufsmessen hätten während der Coronapandemie Möglichkeiten geschaffen, einen Beruf kennenzulernen.

Online-Lehrstellenbörsen brachten Jugendliche mit möglichen Lehrbetrieben zusammen. Mit Beratung und ausgebautem Coaching-Angebot unterstützten die BIZ des Kantons Bern die Lehrbetriebe und die Jugendlichen.

8309 Schülerinnen und Schüler befragt

Die Schulaustretendenumfrage führen die BIZ jeweils im Mai online im ganzen Kanton durch. Für die vorliegenden Ergebnisse haben sie alle öffentlichen und privaten Schulen mit Abschlussklassen befragt. Bei einer Rücklaufquote von 89 Prozent wurden 8309 Schulaustretende erfasst.

Im Rahmen der Schulaustretendenumfrage bewerten die Lehrkräfte auch die Zusammenarbeit mit der Berufsberatung. Die Schulen seien zufrieden mit den BIZ, heisst es: 95 Prozent der befragten Lehrpersonen bewerteten die Zusammenarbeit als sehr gut oder gut.