Verkehr Der Kanton Bern hat eine neue Gesamtmobilitätsstrategie

sr, sda

4.7.2022 - 10:37

Mit der neuen Gesamtmobilitätsstrategie will der Kanton Bern verschiedene Verkehrsmittel - beispielsweise die Bahn und das Mietauto - möglichst gut miteinander vernetzen. (Archivbild)
Mit der neuen Gesamtmobilitätsstrategie will der Kanton Bern verschiedene Verkehrsmittel - beispielsweise die Bahn und das Mietauto - möglichst gut miteinander vernetzen. (Archivbild)
Keystone

Die Berner Regierung hat die Gesamtmobilitätsstrategie (GMS) Kanton Bern 2022 genehmigt. Sie stützt sich auf ein Papier aus dem Jahr 2008, setzt aber im Unterschied zu dieser GMS 2008 auf vier Ziele mit dem Anfangsbuchstaben V.

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Während der Kanton Bern bisher Verkehr vermeiden, verlagern und verträglich gestalten wollte, will er nun auch den Verkehr vernetzen, wie der Regierungsrat am Montag mitteilte. Dies begründet die Kantonsregierung mit Entwicklungen auf Bundesebene.

Mit einer nationalen Datenvernetzungsinfrastruktur Mobilität (Nadim) will der Bund laut der Berner Mitteilung das Mobilitätssystem mit vernetzten Daten schweizweit effizienter gestalten. In Zukunft soll es beispielsweise einfacher werden, für eine Reise verschiedene Verkehrsmittel zu kombinieren.

Weitere Gründe für die Anpassung der GMS aus dem Jahr 2008 waren, dass sich die Mobilität, das Verkehrsangebot und das Verkehrsverhalten im Kanton Bern verändert haben. So ist der Verkehrsfluss weiter angewachsen, das Teilen von Verkehrsmitteln ("Sharing") hat zugenommen und der Veloverkehr wird wegen der E-Bikes immer wichtiger.

Oberstes Ziel der GMS 2022 ist, dass der Kanton Bern über ein leistungsfähiges, sicheres und nachhaltiges Verkehrssystem verfügt. Vision der GMS 2022 ist zudem, dass der Verkehr im Kanton Bern 2050 klimaneutral rollt, möglichst geringe Luft-, Lärm- und Lichtbelastungen verursacht, die Biodiversität möglichst nicht beeinträchtigt und möglichst wenig Boden beansprucht.

Die kantonale Bau- und Verkehrsdirektion hat die GMS 2022 in Zusammenarbeit mit anderen Direktionen erarbeitet. Das Papier ist für die Kantonsverwaltung verbindlich. Die Umsetzung wird mit einem Monitoring und Controlling alle vier Jahre überprüft. Damit kann die Strategie angepasst werden, sollte dies aufgrund neuer Entwicklungen nötig sein.

«GMS wirkt»

Die Berner Regierung blickte am Montag auch auf die Entwicklung des Verkehrs seit der Verabschiedung der GMS aus dem Jahr 2008 zurück. Sie schreibt, die Gesamtmobilitätsstrategie wirke.

Die Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzepte sowie die Agglomerationsprogramme Siedlung und Verkehr hätten seit 2008 dazu beigetragen, den Verkehr und die Bedürfnisse der Siedlungen besser aufeinander abzustimmen und den öffentlichen Verkehr und den Fuss- und Veloverkehr zu fördern.

Tram, Bus und Bahn würden im Kanton Bern immer häufiger genutzt: Zwischen 2005 und 2015 sei der Anteil des öffentlichen Verkehrs von 20 auf 27 Prozent gestiegen. Gleichzeitig habe der Anteil der Personen, die kein ÖV-Abonnement besitzen, von 44 auf 35 Prozent abgenommen.

Seit 2008 seien rund 75 Ortsdurchfahrten saniert und 275 Einzelprojekte zur Verbesserung der Verkehrssicherheit umgesetzt worden. Der Kanton Bern habe auch 72 Kilometer lärmmindernde Beläge eingebaut, davon über 25 Kilometer allein im vergangenen Jahr.