Berner FachhochschuleEinsprachen gegen Campus im Berner Weyermannshaus zurückgezogen
hn, sda
1.11.2024 - 12:06
Das Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland hat am Freitag die Baubewilligung für den neuen Campus der Berner Fachhochschule im Weyermannshaus erteilt. Zwei Einsprachen wurden zurückgezogen.
01.11.2024, 12:06
SDA
Auf dem neuen Campus sollen dereinst rund 7000 Studierende der Departemente Gesundheit, Soziale Arbeit, Wirtschaft sowie der Hochschule der Künste studieren. Auch das Rektorat und die Abteilung Dienstleistungen kommen ins Weyermannshaus.
Das Grossprojekt ist komplex, da es in weitere Projekte im Umfeld eingebettet ist. Der neue Campus kommt in unmittelbarer Nähe zur Bahn zu stehen. Das Investitionsvolumen beträgt über 100 Millionen Franken.
Positive Signale
Für die Baubewilligung eines derartigen Grossprojekts war eine umfassende baurechtliche Beurteilung unter Einbezug zahlreicher Amts- und Fachstellen nötig, wie es in der Mitteilung des Statthalteramts vom Freitag hiess. Letztlich hätten sich alle involvierten Behörden positiv zum Bauvorhaben geäussert.
Es entspreche vollumfänglich den gesetzlichen Bestimmungen, betonte Regierungsstatthalterin Ladina Kirchen. Mit der kürzlichen Inkraftsetzung der Überbauungsordnung Weyermannshaus-Ost III und des Zonenplans Weyermannshaus-Ost habe nun auch die Baubewilligung ausgestellt werden können.
Einsprachen erledigt
Gegen das Grossprojekt waren zwei Einsprachen eingegangen. Darin wurden Befürchtungen betreffend Baulärm und Bedenken wegen möglicher Schäden an Leitungen geäussert. Die Unklarheiten konnten laut Kirchen in bilateralen Gesprächen geklärt werden. Die Einsprachen wurden daraufhin zurückgezogen.
Der Bauentscheid der Statthalterin kann noch bei der kantonalen Bau- und Verkehrsdirektion angefochten werden.
Standorte konzentrieren
Die Berner Fachhochschule zählt heute rund 30 Standorte, was die Zusammenarbeit im Lehrbetrieb erschwert, zu Doppelspurigkeiten und hohen Mietkosten führt. Aus diesen Gründen will die Fachhochschule einen Teil ihrer Aktivitäten in einem neuen Campus in Bern-Weyermannshaus konzentrieren.
2016 stimmte der bernische Grosse Rat dem Vorhaben zu. Der neue Campus kommt im Gebiet Weyermannshaus Ost im Westen von Bern zu stehen, gleich neben der Bahn. Mit der SBB wurde ein Baurechtsvertrag für das Grundstück über 80 Jahre abgeschlossen.
Gebaut werden soll nach den Plänen von Stuttgarter Architekten. Geplant ist ein gemeinsames Sockelgebäude mit drei Departementsgebäuden. Im Norden soll ein öffentlicher Aussenraum mit offengelegtem Stadtbach entstehen.
Die Bauarbeiten dürften rund vier Jahre dauern. Den Zuschlag für die Umsetzung erhielt das in Bern ansässige Totalunternehmen Losinger Marazzi AG.
Mehrkosten
Im August wurde bekannt, dass der Campus mehr kosten wird als angenommen. Gründe dafür seien die veränderte Marktsituation nach der Coronapandemie, kurzfristige Preisänderungen im Bausektor und die Komplexität des Projekts, hiess es von Seiten des Kantons.
Dieser veranschlagt die Kosten nun mit 428,1 Millionen Franken. Die Folge der Mehrkosten: ein Nachkredit von mehr als 44 Millionen Franken.
Ebenfalls im Sommer wurde bekannt, dass der Bund das Projekt mit höheren Beiträgen unterstützt. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation hat für den Campus Bern Beiträge von 81 Millionen Franken zugesichert. Das sind 23 Millionen mehr als ursprünglich vorgesehen.
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