Trotz der Probleme beim geplanten Campus Biel der Berner Fachhochschule soll der Kanton Bern weiterhin wo immer möglich mit Holz bauen. Dafür hat sich der bernische Grosse Rat am Montag ausgesprochen.
Mit deutlichen Mehrheiten überwies er ein aus drei Punkten bestehenden Vorstoss von Markus Wenger (EVP/Spiez). Der Kanton Bern soll gemäss diesem Vorstoss beim Tragwerk von Hochbauten konsequent den klimafreundlichen Baustoff Holz einsetzen.
Beim geplanten Campus Bern der Berner Fachhochschule (BFH) sollen das Tragwerk sowie die Wände, Decken und Dächer vollumfänglich aus Holz gebaut werden. Diese beiden Punkte des Vorstosses überwies der Rat als Postulat, also als Prüfauftrag. Die Kantonsregierung war einverstanden damit, diese beiden Forderungen nochmals zu prüfen.
Sie will nun das kantonale Amt für Grundstücke und Gebäude beauftragen, die konkreten Möglichkeiten von Holz nochmals auszuloten. Unabhängig von dieser Prüfung könne heute schon gesagt werden, so der Regierungsrat, dass ein grosser Teil des BFH-Campus Bern mit Holz realisiert werde.
Als verbindliche Motion überwies der Rat die Forderung Wengers, beim Bau des BFH-Campus Bern Fachleute mit Erfahrung einzusetzen. Der Regierungsrat bezeichnet dies als gängige Praxis.
In Biel eventuell nun doch Beton
Der BFH-Campus in Biel soll komplett aus Holz gebaut werden. Doch vor Kurzem gab die Kantonsregierung bekannt, wegen der zu erwartenden Mehrkosten bei diesem Projekt werde geprüft, ob für tragende Elemente nicht auch Beton verwendet werden könnte. Diese Entwicklung sprachen am Montag in der Berner Festhalle mehrere Grossratsmitglieder an.
Kornelia Hässig Vinzens sagte als Sprecherin der SP-Fraktion, ein klares Bekenntnis des Rats zu Holz könne der Kantonsverwaltung helfen. Denn wenn man Holz verbauen wolle, müsse man bereit sein, Zusatzkosten zu tragen.
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