Museen Freilichtmuseum Ballenberg erhält vom Kanton mehr Geld

SDA

14.12.2017 - 13:49

Das Freilichtmuseum Ballenberg erhält künftig vom Kanton Bern mehr Geld. Mit den neuen Leistungsverträgen steigt der jährliche Beitrag um 500'000 Franken auf neu 1,125 Millionen Franken an.

Dass die öffentliche Hand für den "Ballenberg" tiefer in die Tasche greift, ist für Stiftungsratspräsident Peter Flück eine äusserst positives Signal.

"Es freut mich, dass wir dem Kanton Bern die Unterfinanzierung des Ballenberg aufzeigen konnten und dieser nun eine erste, gewichtige Beitragserhöhung bewilligt hat", wird Flück in einer Mitteilung des Freilichtmuseums vom Donnerstag zitiert.

Das Freilichtmuseum ist nach eigenen Angaben seit Jahren deutlich unterfinanziert und kann dadurch verschiedene betriebliche Aufgaben nur beschränkt wahrnehmen. Für die Weiterentwicklung des Museumsbetriebs fehlten aktuell die Mittel.

Mit der Beitragserhöhung kann der "Ballenberg" hier wieder vermehrt ansetzen. Dies sei "dringend notwendig" und wichtig, damit das Freilichtmuseum die Besucherzahlen wieder steigern könne.

Seit 2010 gingen die Besucherzahlen laufen zurück. 2016 wurden noch 190'000 Eintritte verbucht. Unterdessen ist die Talsohle durchschritten. In der Saison 2017 besuchten rund 197'000 Personen das Freilichtmuseum. Um schwarze Zahlen zu schreiben, bräuchte das Museum etwa 240'000 Besucher pro Saison.

Während der Kanton Bern dem Freilichtmuseum nun mehr Geld zukommen lässt, hat der Bund jüngst seinen Beitrag um 30'000 Franken gekürzt.

Die Institution weist nach eigenen Angaben nach wie vor eine Eigenfinanzierung von über 80 Prozent aus, was für eine Kulturinstitution hoch sei, wie die Museumsverantwortlichen betonen.

Der Kanton Bern gab am Donnerstag per Twitter bekannt, dass die Kantonsregierung 300'000 der zusätzlichen 500'000 Franken im Voranschlag 2018 eingestellt hat. Die weiteren 200'000 Franken kompensiert der Kanton, indem er weniger Geld in den Kulturförderungsfonds einbezahlt.

Bald Jubiläum

Im kommenden Jahr wird der "Ballenberg" sein vierzigjähriges Bestehen feiern können. Seit der Eröffnung haben rund zehn Millionen Interessierte die auf dem Ballenberg wieder aufgebauten jahrhundertealten Gebäude aus allen Landesteilen der Schweiz besichtigt.

Die Institution erlebte auch turbulente Zeiten - etwa 2014, als Museumsdirektorin Katrin Rieder unter unklaren Umständen abtrat. Sie soll einen Machtkampf um die strategische und inhaltliche Ausrichtung des Museums verloren haben. Seit März 2016 ist der Haslitaler Peter Kohler Ballenberg-Betriebsdirektor.

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