Im Kanton Bern kommt es aller Voraussicht nach tatsächlich zu einer kantonalen Volksabstimmung über das geplante Tram von Bern nach Ostermundigen. Ein Komitee hat am Freitagmorgen nach eigenen Angaben 10'398 Unterschriften bei der Staatskanzlei eingereicht.
Diese Unterschriften sind laut einer Mitteilung des Komitees bereits beglaubigt. Damit stehen die Chancen gut, dass das Referendum offiziell zustande kommt. Das Komitee geht jedenfalls davon aus.
Damit es im Kanton Bern zu einer Referendumsabstimmung kommt, müssen innert dreier Monaten seit Publikation der Vorlage 10'000 gültige Unterschriften gesammelt werden. Ob das Referendum formell zustande gekommen ist, wird nach einer Prüfung der Unterschriften der Regierungsrat bekanntgeben.
Laut dem Referendumskomitee stammen rund 5000 der fast 10'400 Unterschriften aus Bern und Ostermundigen, der Rest aus über 260 Gemeinden des Kantons Bern.
Bereits ist klar, wann die Abstimmung stattfindet, wenn das Referendum formell zustande kommt: Am 4. März 2018, wie die Berner Regierung am Donnerstag bekanntgegeben hat. Zuvor, am 26. November, können sich die Stadtberner Stimmberechtigten an der Urne zum Projekt äussern.
Kanton will 102 Mio. beisteuern
Das Referendum richtet sich gegen einen Entscheid des bernischen Grossen Rats vom vergangenen Juni. Dieser stimmte damals einem Verpflichtungskredit von 102 Mio. Franken für den kantonalen Anteil am Projekt zu. Insgesamt schätzen die Behörden die Kosten für den Bau des Trams Bern-Ostermundigen auf 244 Mio. Franken.
Die Tramlinie soll im Osten der Stadt den heutigen Bus Nummer 10 von Berns städtischen Verkehrsbetrieben Bernmobil ersetzen. Die Trambefürworter sprechen von einer nötigen Investition in die Zukunft, die Gegner von einem unsinnigen Luxusprojekt.
Das Referendumskomitee setzt sich nach eigenen Angaben aus engagierten Bürgern, Vertretern von Interessengemeinschaften und solcher der Parteien BDP, EDU, GaP und SVP zusammen.
Die Co-Leitung teilen sich Stefan Hofer, SVP-Grossrat aus Bern, Luzius Theiler, Stadtrat der Grün-alternativen Partei (GaP) Bern, Hans-Martin Bürki, Bewohner der Stadt Bern, sowie Thomas Schneiter von der Freien Arbeitsgruppe Städtebau und öffentlicher Verkehr Bern.
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