Berner Wahlen Grossandrang bei den Wahlen ins Berner Kantonsparlament

hn, sda

11.1.2022 - 12:09

Weit über 2000 Kandidatinnen und Kandidaten möchten einen der 160 Sitze im bernischen Grossen Rat ergattern. Am 27. März entscheiden die Wählerinnen und Wähler. (Archivbild)
Weit über 2000 Kandidatinnen und Kandidaten möchten einen der 160 Sitze im bernischen Grossen Rat ergattern. Am 27. März entscheiden die Wählerinnen und Wähler. (Archivbild)
Keystone

Nicht weniger als 2213 Männer und Frauen beteiligen sich an den Wahlen in den bernischen Grossen Rat vom kommenden 27. März. 158 Listen sind gemeldet, zwölf mehr als noch vor vier Jahren.

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Dies hat unter anderem auch damit zu tun, dass sich Gegner der Coronamassnahmen des Bundes nun auch politisch zu formieren versuchen. Am Start mit einer eigenen Liste ist unter anderem die Stadtberner grünalternative Simone Machado Rebmann. Sie beteiligte sich prominent an einer Grossdemonstration der Massnahmengegner in Bern. Auch die Liste «Aufrecht» ist erstmals vertreten mit rund 50 Kandidierenden im gesamten Kantonsgebiet. In den meisten Wahlkreisen sind alle Kandidierenden vorkumuliert.

Nach einem wüsten Streit um Spesen allein unterwegs ist auch die Sigriswiler SVP-Grossrätin Madeleine Amstutz. Ihr droht deswegen der Ausschluss aus der Partei. Amtstutz tritt mit der «Bürgerlichen Stadt- und Land Liste» im Wahlkreis Thun an.

Im Berner Jura bringen sich die projurassischen Kreise in Stellung. Sie möchten mit einer Wahl ins Berner Kantonsparlament sicherstellen, dass der Transfer von Moutier vom Kanton Bern zum Kanton Jura aus ihrer Sicht optimal abläuft.

Die Taktik der grossen Parteien ist unterschiedlich, manche, wie etwa die SP, setzten vor allem auf getrennte Listen für Frauen und Männer. Andere wiederum sind mit Jungparteien unterwegs, wie etwa die Grünen.

Bei den Bürgerlichen werden die Listen eher geografisch ausgerichtet, wie etwa bei der SVP, die im Emmental mit einer Liste für das obere und eine für das untere Emmental antritt. Im zweisprachigen Biel spielt auch die Sprachenfrage eine Rolle. Das schlägt sich beispielsweise in der welschen Liste des Freisinns nieder.

Markant mehr Frauen

Für die Wahlen im März kandidieren 879 Frauen und 1334 Männer. Das ist ein neuer Rekord. Der Frauenanteil hat sich markant gesteigert. Lag er vor vier Jahren noch bei 34,6 Prozent sind es dieses Mal 39,7 Prozent. Der Frauenanteil im Rat betrug bisher etwas über 35 Prozent.

Insgesamt zählt der bernische Grosse Rat 160 Sitze. 139 Grossratsmitglieder treten zur Wiederwahl an und dürften zumeist gute Chancen haben, dem Rat auch in den kommenden vier Jahren anzugehören. 21 Sitze sind neu zu besetzen.

Nebst den Grossratswahlen findet am 27. März auch die Wahl in den Bernjurassischen Rat statt. Auf die 24 Sitze bewerben sich insgesamt 159 Kandidatinnen und Kandidaten auf 13 Listen. Der Bernjurassische Rat vertritt die Interessen dieser Region. Seine Befugnisse bestehen zur Hauptsache in der Vergabe Kulturförderbeiträgen und in der Koordination des Bildungswesens mit den andern Kantonen der Westschweiz.