Die Finanzkommisison des bernischen Grossen Rats befürwortet einen Kantonsbeitrag von 25 Mio. Franken an die Betriebskosten des geplanten «Swiss Center for Design and Health» in Bern. Regierungsrat und Projektverantwortliche hätten «überzeugend aufgezeigt», dass das Vorhaben grosses Zukunftspotenzial aufweise.
Eine «sehr grosse Mehrheit» der Kommission unterstützt deshalb den Kantonsbeitrag, welchen der Berner Regierungsrat in der Wintersession dem Kantonsparlament unterbreitet. Das geht aus einer Mitteilung des Grossen Rats vom Dienstag hervor.
Dem Communiqué zufolge soll das Zentrum auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse komplexe Designprozesse innerhalb des Gesundheitswesens erforschen und neue Lösungen entwickeln. Die Kombination von Forschung, Entwicklung und Erprobung von neuen Produkten sei in der vorgesehenen Form einmalig und erfolgversprechend.
Der Kantonsbeitrag steht unter dem Vorbehalt, dass der Bund das geplante Zentrum als von nationaler Bedeutung anerkennt und gleichwertig mitfinanziert. Mitte Oktober hatte die Kantonsregierung bekanntgegeben, sie wolle das Zentrum mit einer Anschubfinanzierung unterstützen.
Mit dem Kompetenzzentrum soll der Medizinstandort Bern weiter gestärkt werden. Zu den Gründungsaktionären der Swiss Center for Design and Health AG gehören nebst der Berner Fachhochschule und der Insel-Gruppe unter anderen die Krankenversicherung Visana sowie der Möbelproduzent Girsberger. Der operative Start ist 2021 geplant, wenn die Finanzierungszusagen vorliegen.
Auch Ja zu 80-Millionen-Kredit
Die Finanzkommission des Grossen Rats hat bei der Vorberatung der Geschäfte der Wintersession auch einen Informatik-Rahmenkredit besprochen. Der Kanton Bern will per 2023 für die Supportbereiche Finanzen, Personal und Logistik ein ERP-System (Enterprise Resource Planning) einführen und seine Software-Eigenentwicklungen FIS und PERSISKA durch ein SAP-System ablösen.
Für die erste Etappe dieses Projekts beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat für die Jahre 2020 bis 2024 einen Rahmenkredit von 80,3 Millionen Franken. Der Rahmenkredit dient zur Beschaffung, Realisierung und Einführung eines SAP-Systems in den Bereichen Finanzen und Personal sowie für Anpassungen und Anbindungen von anderen Systemen.
Die Kommission anerkennt laut Mitteilung die Notwendigkeit des Wechsels zu SAP. Gleichzeitig bedauert sie die deutlichen Mehrkosten im Vergleich zur Kostenschätzung von 2016. Die Begründung dafür sei jedoch nachvollziehbar, schreibt sie.
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