Der Kanton Bern (AGR) hat das geplante RBS-Depot Bätterkinden in den kantonalen Richtplan aufgenommen. Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) begrüsst den Entscheid. Für ihn bedeutet die Aufnahme den Abschluss der Standortdiskussionen.
Wie RBS-Mediensprecherin Fabienne Thommen am Freitag auf Anfrage sagte, ist das Depot nach diesem Entscheid noch nicht gebaut. Beispielsweise müsse noch ein Plangenehmigungsverfahren durchgeführt werden, bei dem Direktbetroffene Einsprache erheben können.
Der Entscheid bedeute aber, dass der Kanton die Planung des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS) stütze. Der Beschluss sei deshalb "sehr wichtig".
Wegen Angebotsausbau
In den nächsten zehn Jahren soll das Bahnangebot auf der Strecke Solothurn-Bern deutlich ausgebaut werden. Geplant ist nach Angaben des RBS, die S8 künftig im Halbstundentakt bis Bätterkinden und den Regioexpress RE zwischen Solothurn und Bern ganztägig im Viertelstundentakt einzusetzen.
Für diese Angebotsausbauten braucht der RBS zusätzliche Züge und auch ein neues Depot, wie er in einer Mitteilung schreibt. Die bestehenden Abstellanlagen in Solothurn, Bern und Worblaufen seien bereits heute so ausgelastet, dass zusätzliche Fahrzeuge keinen Platz mehr hätten
Anfang Juli 2017 hatte der Berner Regierungsrat den Standort Leimgrube Bätterkinden als Zwischenergebnis in den Richtplan aufgenommen. Damit der Standort definitiv in den Richtplan eingetragen werden konnte, musste der RBS Machbarkeitsnachweise erbringen.
In den letzten Monaten hat nun der RBS nach eigenen Angaben gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde Bätterkinden, der IG Bätterkinden und Direktbetroffenen die noch offenen Fragen bearbeitet. Es ging zum Beispiel um die Gleisanbindung und Anordnung der Depotanlagen.
Anschliessend beantragte das Unternehmen beim Kanton die definitive Festsetzung des Standorts in den kantonalen Richtplan.
Auf dem Massnahmenblatt im Richtplan steht nun, das kantonale Amt für öffentlichen Verkehr bestätige erneut den Bedarf nach einem neuen Depot für den RBS. Dieses Depot müsse aus betrieblichen und verkehrlichen Gründen an der Linie Bern-Solothurn liegen. Dies, um den vom Kanton geplanten Angebotsausbau 2025 schaffen zu können.
Der Standort in der Nähe des Bahnhofs Bätterkinden sei geeignet. Die Anordnung des Depotgebäudes unmittelbar neben und parallel zur bestehenden Kartoffelzentrale sei "gut begründet, plausibel und nachvollziehbar". Der Bund machte keine Vorbehalte gegen die Festsetzung des Vorhabens im kantonalen Richtplan.
Die kantonale Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion machte die Aufnahme des Projekts in den kantonalen Richtplan am Freitag in einer kleinen Mitteilung publik und veröffentlichte das Massnahmenblatt.
RBS will Mitsprache gewähren
Im weiteren Verlauf der Projektarbeiten will der RBS die Direktbetroffenen und die Bevölkerung weiter einbeziehen: Bereits im Sommer 2018 habe sich die Begleitgruppe bereit erklärt, das Depotprojekt weiter zu begleiten, schreibt das Bahn- und Busunternehmen.
Damit flössen die Anliegen der Gemeinde und der Bätterkinder weiterhin direkt ins Projekt ein.
Der RBS geht heute von Grobkosten in der Höhe von 30 Millionen Franken für das eigentliche Depot aus. Weitere rund 20 Millionen Franken rechnet er für den Bau der Aussenanlage, wie Thommen weiter sagte.
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