Grosser Rat BE Kanton Bern soll aufgrund von Effizienzgewinnen Stellen streichen

razw, sda

15.6.2023 - 13:23

Der Grosse Rat will die Effizienzgewinne einer neuen Software mit einem Stellenabbau in der Verwaltung kompensieren. (Archivbild)
Der Grosse Rat will die Effizienzgewinne einer neuen Software mit einem Stellenabbau in der Verwaltung kompensieren. (Archivbild)
Keystone

Mit der Einführung eines Softwaresystems, welches die Automatisierung der Prozesse unterstützt (Entreprise-Ressource-Planning ERP), gewinnt die Berner Verwaltung an Effizienz. Um diese Gewinne zu kompensieren, fordert der Grosse Rat vom Regierungsrat bis zu 80 Stellen aufzuheben.

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Am Donnerstag nahm das Parlament mit 84 zu 56 Stimmen eine Motion der Finanzkommission mit diesem Anliegen an.

Mit der Einführung des ERP in drei Etappen ergebe sich eine theoretische Einsparung von 165 Vollzeitstellen, war der Begründung der Motion zu entnehmen. Wenn auch dieser theoretische Wert nicht vollständig in Stelleneinsparungen umgesetzt werden könne, sei das Potenzial bedeutend.

Gemäss der Antwort des Regierungsrats sei die Einsparung rein theoretisch, da es sich beim grössten Teil um Einsparungen aus effizienteren Prozessen mit Gewinnen pro Anstellung im Minutenbereich handle. Diese Gewinne würden sich auf eine grosse Anzahl an Mitarbeitende aufteilen und würden sich kaum sinnvoll bündeln lassen.

Externe Fachleute würden eine Stellenreduktion von zehn bis zwanzig Prozent des berechneten Einsparpotenzial als möglich erachten. Eine Reduktion von 80 Stellen sei unrealistisch und sachlich nicht begründbar, schrieb der Regierungsrat.

Die Finanzdirektorin Astrid Bärtschi (Mitte) forderte vergebens eine Umwandlung in ein Postulat. Mit den Stelleneinsparungen soll ab Mitte 2025 begonnen werden und diese sollen spätestens zwei Jahre nach Abschluss der dritten Etappe des ERP abgeschlossen sein.

Fünf weitere Stellen, welche für die Einführung der zweiten Etappe von ERP geschaffen wurden, sollen in den verschiedenen Direktionen, der Staatskanzlei und der Justiz kompensiert werden. Der Grosse Rat nahm eine entsprechende Finanzmotion mit 85 zu 55 Stimmen an.